Der Gouverneur der Banque de France, Francois Villeroy de Galhau, erklärte heute, dass es für Frankreich zwar nicht realistisch sei, das Haushaltsdefizit innerhalb der nächsten drei Jahre auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken, dieses Ziel aber mit den richtigen Maßnahmen innerhalb von fünf Jahren erreichbar sei. Villeroy, der auch als Entscheidungsträger bei der Europäischen Zentralbank fungiert, teilte diese Einschätzung während eines Interviews mit France 2 TV mit.
Zu Beginn dieser Woche bezeichnete der französische Finanzminister Antoine Armand das Haushaltsdefizit des Landes als eines der gravierendsten in seiner Geschichte. Die aktuelle Prognose für das Haushaltsdefizit 2024 liegt bei 5,1% des BIP und überschreitet damit deutlich die von der Europäischen Union festgelegte Schwelle von 3%.
Als Reaktion auf die fiskalische Herausforderung hat Premierminister Michel Barnier die Bereitschaft signalisiert, Steuererhöhungen für wohlhabende Personen und bestimmte Unternehmen in Betracht zu ziehen. Zusätzlich äußerte Villeroy während des Interviews seine Unterstützung für die geplanten Ausgabenkürzungen.
Die Regierung steht vor der unmittelbaren Herausforderung, einen Haushalt für 2025 durch ein gespaltenes Parlament zu bringen. Im Kontext dieser fiskalischen Bemühungen gab es einen leichten Aufschwung in der Verbraucherstimmung. Laut offiziellen Daten des französischen Statistikamtes INSEE ist das Verbrauchervertrauen im September den dritten Monat in Folge gestiegen und übertraf die Prognosen der Analysten.
Der Vertrauensindex stieg um zwei Punkte auf 95, gestützt durch eine höhere Anzahl von Haushalten, die den Zeitpunkt für größere Anschaffungen als günstig erachten, und einen positiveren Ausblick auf das Sparpotenzial. Trotz der Verbesserung bleibt der Index unter dem langfristigen Durchschnitt.
Gleichzeitig haben die Sorgen über die Arbeitslosigkeit abgenommen. Allerdings spiegelten sich die Bedenken der Investoren über die Fähigkeit der Regierung, das erhebliche Haushaltsdefizit anzugehen, auf den Finanzmärkten wider. Am Dienstag übertrafen Frankreichs Kreditkosten erstmals seit 2008 die von Spanien – ein deutliches Warnsignal für die französische Wirtschaft.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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