Brüssel (Reuters) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht eine längere Verschiebung des Brexit-Austrittsdatums kritisch.
Eine kurzfristige Verschiebung sei bei einer Zustimmung des britischen Unterhauses zum ausgehandelten Austrittsvertrag möglich, sagte Macron am Donnerstag vor Beginn des EU-Gipfels. "Aber wir müssen als EU klar sein." Der Austrittsvertrag sei zwei Jahre lang verhandelt worden. "Er kann nicht neu verhandelt werden."
Ohne eine Politikänderung in London zementiere eine längere Verschiebung nur den derzeitigen Zustand. "Bei einem negativen Votum bewegen wir uns auf einen ungeregelten Brexit zu", warnte Macron. Im Unterhaus soll das Austrittsabkommen kommende Woche erneut zur Abstimmung gestellt werden. Wie zuvor Kanzlerin Angela Merkel betonte auch Macron, dass sich die EU-27 um ihre eigene Zukunft kümmern müsse. Deshalb sei die Debatte über das Verhältnis der EU zu China und die Industriepolitik so wichtig. Den Brexit habe das britische Volk beschlossen, nicht das französische.