Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Mittwoch, dem 7. Februar, wissen sollte:
1. Wall Street zurück in den Keller nach kurzer Verschnaufpause
Die Woche scheint auch am Mittwoch volatil zu bleiben, als US-Aktienindexfutures Kursverluste für den Handelsbeginn an der Wall Street andeuten, nachdem es gestern noch eine starke Erholung gegeben hatte. Um 12:10 MEZ lag der Bluechip Dow Futures 225 Punkte oder 0,90% tiefer, der S&P 500 Futures fiel um 26 Punkte oder 0,97%, während der Nasdaq 100 Futures 59 Punkte oder 0,89% verlor.
Obwohl sich die Lage am Dienstag wieder etwas beruhigte, wird der negative Wert der Futures von einem weiteren Anstieg des CBOE Volatilitätsindex begleitet, als die Händler sich gegen einen Fall des S&P 500 zu schätzen suchen.
Die europäischen Aktienmärkten hatten am Mittwoch ihre sieben Tage anhaltende Verlustserie zu Ende gebracht, als die Investoren sich von der starken Erholung an der Wall Street am Ende einer bewegten Handelssitzung ermutigt fühlten. Als gegen Mittag allerdings die US-Aktienindexfutures im Minus lagen, gaben auch die europäischen Leitindizes ihre Gewinne wieder auf.
Zuvor hatte es Asien ein ähnliches Muster gegeben, was nahelegt, dass die Nerven der Händler immer noch blank liegen, nachdem es am Montag einen gewaltigen Kurseinbruch gegeben hatte, als der Dow seinen größten Tageseinbruch aller Zeiten mit einem Fall von 1.600 Punkten verzeichnet hatte und an der Wall Street alle Gewinne des laufenden Jahres wieder dahin waren.
2. Anleiherenditen, Dollar stabil vor Fed
Die jüngsten Bewegungen am Anleihemarkt waren ein heiß diskutierter Thema, um die Schockwellen am Aktienmarkt zu erklären. Steigende Anleiherenditen können die Nachfrage nach Anlagen wie Aktien, die als riskanter eingeschätzt werden, vermindern, insbesondere wenn die Renditen der Festverzinslichen beginnen die von Anteilsscheinen zu übersteigen.
Allerdings waren die Anleiherenditen am Mittwoch ziemlich stabil. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen lag um 12:11 MEZ fast unverändert auf 2,764, nachdem sie am Montag auf ein Vierjahreshoch von 2,885% geklettert war.
Unterdessen ist der Dollar gegenüber den anderen Leitwährungen ins Plus gedreht und hat sich von seinen anfänglichen Verlusten wieder erholt, womit er auf bestem Wege ist, inmitten der herrschenden Volatilität seinen vierten Tagesgewinn in Folge einzufahren.
Heute sind keine wesentlichen Konjunkturdaten im Wirtschaftskalender vorgemerkt. Daher werden die Investoren vermutlich den Reden von Mitgliedern der Federal Reserve folgen. NY Fed Chef William Dudley, Chicago Fed Präsident Charles Evans und SF Fed Chef John Williams werden sich alle im Laufe des Tages zu Wort melden.
Heute früh hatte der Präsident der Dallas Fed Robert Kaplan nahegelegt, dass der jüngste Ausverkauf am Aktienmarkt "gesund" sei und und er nicht mit Konsequenzen für die Realwirtschaft rechne.
3. Ölpreis tiefer vor Konjunkturdaten
Der Ölpreis stand in volatilem Handel am Mittwoch unter Druck, als die Investoren private US-Vorratsdaten vor dem Erscheinen der amtlichen Zahlen in der heutigen Sitzung abwägen.
Das American Petroleum Institute hatte am Dienstagabend gemeldet, dass die amerikanischen Rohölbestände in der Woche zum 2. Februar um 1,1 Millionen Fass gefallen sind.
Amtliche Zahlen gibt es dann heute um 16:30 MEZ, wobei mit einer Zunahme der Ölbestände um etwa 3,2 Millionen Fass gerechnet wird.
Die US-Rohölfutures lagen um 12:11 MEZ um 0,36% tiefer auf 63,16 USD, während Öl der Sorte Brent sich um 0,16% auf 66,75 USD verbilligt hat.
4. Kryptowährungen erholen sich um zwischen 20% und 30%
Der Kurs der digitalen Währung Bitcoin ist am Mittwoch zurück gefedert, und hat auf die Gewinne vom Vortag aufgebaut, als er sich von einem Fall auf sein niedrigstes Niveau in mehr als zwei Monaten wieder erholte, zu dem es inmitten eines breitangelegten Ausverkaufs digitaler Anlageinstrumente gekommen war.
Bitcoin machte einen Satz von 25,73% nach oben und wurde um 12:12 MEZ an der Börse Bitfinex zu 8.197,30 USD gehandelt.
Auch nach der Kurserholung hat Bitcoin seit Monatsanfang rund 23% an Wert verloren.
Analysten erklärten, dass die Aufwärtsbewegung der Kryptowährungen ihre Wurzeln in der Tatsache hat, dass die Aussagen der Vorsitzenden zweier US-Finanzmarktregulierer vor dem Bankenausschuss des Senats zur Regulierung digitaler Währungen gestern nicht so negativ ausgefallen waren, wie viele Investoren befürchteten.
Der Aufwärtstrend griff auf alle Kryptwährungen, mit Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash und Cardano allen zwischen 20% und 30% höher.
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5. Einigung auf Koalitionsvertrag in Deutschland
Europäische Investoren haben sich gefreut, dass in Deutschland ein Vertrag zur Bildung einer neuen Bundesregierung am Mittwoch zustande gekommen zu sein scheint.
Wie mehrere Medien berichtete, haben sich die Sozialdemokraten von der SPD mit der CDU/CSU von Angela Merkel auf die Verteilung der Ministerien geeinigt..
Mehrere Medien gaben an, dass der Sozialdemokrat Olaf Scholz neuer Bundesfinanzminister wird, während seine Partei auch die Ministerien für Justiz, Familie und Umwelt bekommen werde.
Die Berichte lassen auf ein Ende der stürmischen Verhandlungen seit den Wahlen im letzten September schließen, als die Märkte über die politische Zukunft besorgt waren. Deutschland wird als das Zugpferd der Wirtschaft im Euroraum angesehen.