London (Reuters) - Die britische Notenbank will auf einen harten Brexit nicht automatisch mit einer Änderung ihrer Zinspolitik reagieren.
Dies stellte der Chef der Bank of England, Mark Carney, am Mittwoch bei einer Anhörung im Parlament klar. Bei der Reaktion seien Angebot und Nachfrage sowie der Pfund-Wechselkurs zu berücksichtigen. Es sei wahrscheinlicher, dass die Währungshüter Konjunkturanreize setzen würden als mit einer strafferen Geldpolitik auf einen ungeordneten EU-Austritt zu reagieren.
Die Währungshüter entschieden jüngst einstimmig, den Schlüsselsatz bei 0,75 Prozent zu belassen. Zugleich betonten sie, eine "stufenweise und begrenzte" Straffung der Geldpolitik werde nötig, um ihr Inflationsziel in den kommenden Jahren zu erreichen. Eine Zinserhöhung stehe aber unter dem Vorbehalt, dass der Brexit reibungslos gelinge. Die Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten EU-Ausstiegs sei in der allgemeinen Wahrnehmung jedoch gestiegen.