BERLIN (dpa-AFX) - Die Tarifgespräche für die rund 210 000 Bankmitarbeiter in Deutschland haben am ersten Verhandlungstag noch kein Ergebnis gebracht. Die Gewerkschaft Verdi forderte am Montag in Berlin einen Sockelbetrag von 100 Euro plus 3,5 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten von privaten und öffentlichen Banken. Die Arbeitgeber wiesen dies nach eigenen Angaben als zu hoch zurück. Fortgesetzt werden die Verhandlungen am 27. Mai in Frankfurt/Main.
Bankangestellte hätten lange zurückgesteckt, sagte Uwe Spitzbarth von Verdi laut Mitteilung. Sie müssten eine spürbare Gehaltserhöhung bekommen. Anstelle eines Angebots hätten die Arbeitgeber nun die Forderung nach regelmäßiger Samstagsarbeit eingebracht. "Die Haltung der Arbeitgeber ist unverständlich", sagte Spitzbarth. Verdi verlangt einen Tarifvertrag für zwölf Monate, darin sollen auch Auszubildende 30 Euro Sockelbetrag und 3,5 Prozent mehr Gehalt bekommen.
Nach Ansicht des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes und der Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken liegt die Bezahlung der Mitarbeiter über dem Durchschnitt. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise seien die Gehälter stärker gestiegen als die Inflation. Ihr Verhandlungsführer Stephan Leithner mahnte, das Kreditgewerbe stehe wegen anhaltend niedriger Zinsen, verschärften Wettbewerbs und steigender Regulierungskosten unter Druck.b