ROUNDUP: Schaeffler geht vorsichtig ins neue Jahr - Rutsch in die roten Zahlen

Veröffentlicht am 05.03.2025, 10:56
Aktualisiert 05.03.2025, 11:00
© Reuters

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler (ETR:SHA_p) geht angesichts des schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie vorsichtig in das neue Jahr. Vorstandschef Klaus Rosenfeld peilt vor Sondereffekten eine Gewinnmarge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von drei bis fünf Prozent an, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Analysten lagen mit ihren Schätzungen bisher am oberen Ende der Spanne. Der "vorsichtig optimistische Ausblick" trage den voraussichtlich weiter schwankungsanfälligen Bedingungen Rechnung, hieß es zur Begründung. Die im SDax notierte Aktie fiel.

Das Papier verlor in einem sehr festen Markt 1,9 Prozent auf 4,52 Euro. In diesem Jahr steht trotz der schlechten Stimmung in den vergangenen Tagen noch ein Plus von gut vier Prozent zu Buche. Auf ihrem Hoch im Vorjahr war die Schaeffler-Aktie aber noch fast 6,80 Euro wert.

Die Mitte der Zielspannen für 2025 liege rund zehn Prozent unter den durchschnittlichen Schätzungen am Markt, schrieb JPMorgan-Analyst Akshat Kacker. Der Dividendenvorschlag dürfte dagegen den Markterwartungen entsprechen.

Beim Umsatz erwartet Schaeffler nach dem Zukauf des Antriebsspezialisten Vitesco (ETR:VTSCn) 23,0 bis 25,0 Milliarden Euro. Fachleute hatten das in diesem Rahmen erwartet. Die Regensburger gehören seit Oktober 2024 zum Konsolidierungskreis von Schaeffler, was den Erlös des Konzerns von 16,3 auf 18,2 Milliarden Euro steigen ließ. Schaeffler hatte bereits im Januar vorläufige Zahlen genannt, die nun bestätigt wurden. Die operative Marge sackte von 7,3 auf 4,5 Prozent ab.

Unter dem Strich rutschte Schaeffler auch wegen des im November angekündigten Stellenabbauprogramms in die Verlustzone. Auf die Aktionäre des Konzerns entfiel ein Verlust auf 632 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Schaeffler noch einen Gewinn von 309 Millionen ausgewiesen. Schaeffler verwies auf Sondereffekte in Höhe von 725 Millionen Euro. Schaeffler hatte bereits angekündigt, dass Stellenabbau und Werksschließungen teuer werden würden.

"Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz eines widrigen Umfelds wichtige Meilensteine für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens erreicht", sagte Rosenfeld laut Mitteilung. Das operative Ergebnis habe hingegen unter den eigenen Ansprüchen gelegen. Das Autozuliefergeschäft habe sich widerstandsfähig gezeigt. Die Ersatzteilsparte erzielte Rosenfeld zufolge "erneut ein starkes Ergebnis".

Enttäuschend fielen einmal mehr die Resultate der Industriesparte aus. Dazu gehören unter anderem Kugel- und Wälzlager sowie Mechatronik. Das im November angekündigte Sparpaket gilt vor allem diesem Geschäftsteil. Schaeffler kündigte den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2.800 in Deutschland. Ende 2024 zählte Schaeffler 115.055 Mitarbeitende.

Aus der Integration von Vitesco will Schaeffler bis 2029 Einspareffekte von rund 600 Millionen Euro schöpfen, vom Stellenabbau aus dem November kommen noch einmal 215 Millionen Euro hinzu.

Die Dividende soll auf 25 Cent je Aktie sinken. Ein Jahr zuvor hatten die Aktionäre der damals gelisteten Vorzugsaktien noch 45 Cent erhalten. Im Zuge der Fusion mit Vitesco waren die Vorzugsaktien auf die Stammaktien verschmolzen worden.

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