ROUNDUP: Trump mit Tesla-Verkaufsshow vor dem Weißen Haus

Veröffentlicht am 12.03.2025, 06:35
Aktualisiert 12.03.2025, 06:45
© Reuters

WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach dem Kurssturz bei Tesla springt US-Präsident Donald Trump der Firma seines engen Verbündeten Elon Musk zur Seite. Trump ließ mehrere Teslas vor dem Weißen Haus auffahren und suchte sich eines der Elektroautos zum Kauf aus. Auch drohte er mit harten Strafen für Vandalismus bei Tesla-Eigentum.

"Ich liebe Tesla", verkündete Trump auf der Südwiese des Weißen Hauses. Die Wagen gebe es schon ab 35.000 Dollar zu kaufen, "was ziemlich wenig ist", meinte er. Der daneben stehende Musk betonte gleich, dass Teslas gar nicht so teuer seien wie angenommen werde.

Teslas Geschäft schwächelt

Der Hersteller, der ein Vorreiter bei strombetriebenen Fahrzeugen war, hatte zuletzt mit Rückgängen bei den Auslieferungen zu kämpfen. Auch das Auftreten von Musk als Trump-Verehrer, seine rechten politischen Ansichten und die Rolle als Kostensenker in der US-Regierung polarisieren. Teslas und Ladesäulen wurden in den vergangenen Wochen zum Teil aus Protest mit Hakenkreuzen beschmiert und mehrere Wagen des Elektro-Pickups "Cybertruck" brannten auf den Parkplätzen von Händlern ab. Musk hatte selbst für eine Kontroverse gesorgt, weil er am Tag von Trumps Amtseinführung Anhänger mit einer Hitlergruß-ähnlichen Geste begrüßte. Er tat Kritik dazu als "schmutzige Tricks" von Gegnern ab.

Musk verkündete nach dem Treffen, Tesla werde die Autoproduktion in den USA in den kommenden zwei Jahren verdoppeln. Der Konzern wolle damit Trumps Politik unterstützen und den Glauben in die Zukunft der USA demonstrieren. Unklar ist allerdings, ob die Nachfrage nach Teslas Modellangebot einen solchen Ausbau der Fertigung tragen kann. Zugleich will Musk im kommenden Jahr die Produktion eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale in Texas starten. Tesla hat allerdings noch nicht bewiesen, dass Fahrzeuge der Firma autonom unterwegs sein können.

Attacken auf Tesla als Terrorismus?

Auf eine Journalisten-Nachfrage zu Vorschlägen, Gewalt gegen Tesla als inländischen Terrorismus zu verfolgen, sagte Trump: "Ich werde das machen. Ich werde sie stoppen." Das gelte aber auch für Übergriffe auf andere amerikanische Unternehmen.

Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf gesteckt. Danach wurde er zu einem engen Vertrauten und spielt eine wichtige Rolle in Trumps Washington. Nach Trumps Wahlsieg im November hatte sich der Kurs der Tesla-Aktie zunächst verdoppelt. Viele Anleger erwarteten, dass Tesla von Musks Nähe zu Trump profitieren werde. Doch inzwischen kostet die Aktie wieder weniger als vor der Wahl. Zuletzt wurden schwache Verkaufszahlen von Tesla in Europa und China bekannt und mehrere Analysten senkten ihre Absatzprognosen. Am Montag sackte der Kurs um mehr als 15 Prozent ab, am Dienstag gab es nach Trumps Verkaufs-Show ein Plus von 3,79 Prozent.

Trump kauft ein Model S

Ein deutlicher Rückgang beim Tesla-Aktienkurs könnte für Musk persönlich zum Problem werden. Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien (NASDAQ:TSLA) zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen. Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachschießen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt Musks Vermögen aktuell immer noch auf mehr als 300 Milliarden Dollar.

Trump galt lange nicht als Fan von E-Autos. Nun stieg der Präsident vor dem Weißen Haus in einen roten Tesla Model S und staunte, dass alles ganz anderes aussehe: "Alles Computer, das ist schön. Wow." Dieses Auto wollte Trump dann auch kaufen. Da er selbst nicht fahre, sollen die Mitarbeiter im Weißen Haus damit unterwegs sein. Seiner Enkelin Kai Trump habe er bereits im vergangenen Jahr einen "Cybertruck" gekauft, sagte der Präsident.

Von Biden verschmäht

Tesla-Autos vor dem Weißen Haus zu sehen, ist ein später Triumph für Musk. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte 2021 einen Elektroauto-Gipfel veranstaltet - und dabei Tesla nicht eingeladen. Stattdessen standen die drei US-Autoriesen General Motors (NYSE:GM) , Ford (NYSE:F) und Stellantis (NYSE:STLA) im Mittelpunkt und präsentierten ihre Autos auf der Südwiese. Tesla war den Herstellern da zwar meilenweit voraus, aber Biden sah stets Gewerkschaften als Verbündete - und Musk will sie nicht in seinen Fabriken haben. In Medienberichten war danach zu lesen, dass damals verschmäht zu werden ein erster Impuls für Musk war, sich von Biden und dessen Demokraten abzuwenden.

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