ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Extreme Schwankungen - US-Zollpolitik

Veröffentlicht am 07.04.2025, 18:23
Aktualisiert 07.04.2025, 18:30
© Reuters.

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die rabiate US-Zollpolitik hat an Europas wichtigsten Aktienmärkten zu ungewöhnlich hohen Kursausschlägen in beide Richtungen geführt. Der EuroStoxx 50 stürzte am Montag zu Handelsbeginn bis auf 4540 Punkte ab, was ein Minus von knapp 7 Prozent bedeutete. Anschließend erholte er sich unter Schwankungen und sprang am Nachmittag sogar für kurze Zeit ins Plus. Hintergrund waren Berichte über eine Zollpause gewesen, die allerdings schnell vom Weißen Haus dementiert wurden. Aus dem Handel ging der Leitindex der Eurozone 4,55 Prozent tiefer bei 4.656,41 Punkten.

Außerhalb des Euroraums verlor der Schweizer SMI letztlich 5,16 Prozent auf 11.047,48 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es am Ende um 4,38 Prozent auf 7.702,08 Punkte nach unten.

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) zeichnet sich keine Entspannung ab. Zwar signalisierte der auf hohe Importzölle setzende US-Präsident Donald Trump Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle.

Unterdessen bot die Europäische Union den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Allerdings will die EU am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Bei ihnen geht es um die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

Europaweit zählten Rüstungswerte zu den größten Verlierern. Die Zoll-Panik an den weltweiten Aktienmärkten überschattete die eigentlich bislang guten Gewinnperspektiven der Sektorunternehmen. Die Aktien des auch im Rüstungsbereich tätigen Triebwerksherstellers Safran (EPA:SAF) knickten als Schlusslicht im EuroStoxx um 7,8 Prozent ein.

In Mailand fielen die Papiere des Rüstungskonzerns Leonardo (BIT:LDOF) zwischenzeitlich um mehr als 16 Prozent und beendeten den Handel noch 3,3 Prozent tiefer. An der Euronext verlor Thales (EPA:TCFP) 4,3 Prozent. In London gaben BAE Systems (LON:BAES) um 1,3 Prozent und Babcock International um 4,4 Prozent nach.

Zu den schwächsten Branchen gehörten zudem Versorger (NYSE:XLU), Versicherer, Chemieunternehmen und Finanzdienstleister mit Abschlägen von jeweils mehr als 5 Prozent.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.