ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne nach Finanzpaket-Einigung in Deutschland

Veröffentlicht am 14.03.2025, 18:40
© Reuters.

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat sich am Freitag von seinen jüngsten Verlusten erholt. Eine mögliche Übereinkunft im US-Haushaltsstreit, günstige Nachrichten aus China und nicht zuletzt die Einigung über das geplante Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur in Deutschland lieferten die positiven Impulse.

Der Eurozonen-Leitindex zog um 1,42 Prozent auf 5.404,18 Punkte an. Auf Wochensicht steht ein Minus von 1,17 Prozent zu Buche.

Der Züricher SMI gewann am Freitag 0,63 Prozent auf 12.916,81 Punkte. Der britische FTSE 100 ("Footsie") stieg um 1,05 Prozent auf 8.632,33 Punkte.

Während das Hin und Her der US-Zollpolitik den Märkten fast täglich vornehmlich negative neue Impulse beschert, gibt es nach Einschätzung der Chart-Experten von Index Radar auch Lichtblicke. So lässt sich in den USA ein möglicher Stillstand der Regierungsgeschäfte möglicherweise doch noch in letzter Minute abwenden.

In Berlin haben sich Union, SPD und Grüne auf milliardenschwere Ausgaben für Rüstung und Infrastruktur geeinigt - und damit auf einen zentralen finanziellen Eckstein für die Arbeit der nächsten Bundesregierung. Nun gilt es als wahrscheinlich, dass es am kommenden Dienstag im Bundestag eine Zweidrittelmehrheit geben wird, die für eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes erforderlich ist. Allerdings muss diese anschließend auch noch im Bundesrat zustande kommen.

"Das Risiko eines Scheiterns des Finanzpaketes ist deutlich gesunken, liegt aber noch nicht bei null", kommentierte Analyst Carsten Brzeski von der Bank ING (AS:INGA). Am kommenden Freitag könnte dann der Bundesrat entscheiden. Auch hier ist eine nötige Zweidrittelmehrheit noch nicht sicher, da Länder nur dann zustimmen können, wenn ihre Regierungskoalitionen eine gemeinsame Linie gefunden haben.

Aus China kamen ebenfalls günstige Signale. Am Montag soll es eine Konferenz mehrerer Minister zu Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums geben. "Wenn es in China einen Aufschwung gibt, kann Europa das zum Teil nutzen, um die negativen Einflüsse der US-Handelspolitik abzuschirmen", merkte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX) dazu an.

Das machte sich auch in der Branchenentwicklung bemerkbar. So waren die Rohstoffwerte gefragt. Hier gilt China als bedeutender Nachfrager.

Unter den europäischen Einzelwerten stachen Kering (EPA:PRTP) mit einem Minus von fast elf Prozent negativ hervor. Damit waren sie das klare Schlusslicht im EuroStoxx. Der Luxuskonzern hatte Balenciaga-Kreativdirektor Demna Gvasalia zum neuen künstlerischen Leiter seiner strauchelnden Marke Gucci ernannt. Er soll ab Anfang Juli das Ruder bei den Italienern übernehmen. Damit hätten sich Spekulationen auf einen großen externen Namen der Designer-Szene nicht erfüllt, hieß es vom Analysehaus Jefferies. Zudem hatte die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) die Kering-Aktien als "Negative Catalyst Watch" eingestuft. Damit verlieh Analystin Chiara Battistini ihren skeptischen Erwartungen für die am 23. April anstehenden Quartalszahlen des Konzerns Ausdruck.

Am "Footsie"-Ende fielen Aktien von Supermarktketten mit deutlichen Verluste auf. So sackten Sainsbury (LON:SBRY) um 7,8 Prozent und Tesco (LON:TSCO) um 8,7 Prozent ab. Hintergrund ist eine Gewinnwarnung des Konkurrenten Asda. Dieser will nun die Preise senken, die Verfügbarkeit von Artikeln erhöhen und das Einkaufserlebnis verbessern, um seine Wettbewerbsposition zu verbessern.

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