Zürich, 07. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Mittwoch wenig verändert oder leicht fester starten. Die
Vorgaben aus den USA und Asien seien zwar mehrheitlich positiv,
aber dies dürfte zum Teil schon eingepreist haben, erklärten
Händler. Die Aktienmärkte hatten von der Hoffnung auf
umfangreiche Konjunkturprogramme der USA und Deutschlands
profitiert.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
sieben Zähler höher mit 5805 Punkten. Der März-Kontrakt des SMI
Futures notierte 26 Zähler schwächer bei 5711 Punkten.
"Die Entwicklung wird davon abhängen, ob die Käufe, die wir
im Zusammenhang mit dem Jahresbeginn bisher beobachten konnten,
anhalten", sagte ein Händler. Anlagefonds hätten zum Teil ihre
Positionen aufgestockt. Auch die Arbeitsmarktdaten aus
Deutschland und den USA dürften die Kurse beeinflussen.
Im Zentrum des Interesses dürften einmal mehr die Banken
stehen. In den USA flüchtet sich der weltweit drittgrösste
Petrochemiekonzern LynondellBasell [ACCEIN.UL] in den
Gläubigerschutz nach Chapter 11. Das Unternehmen, zu dessen
Gläubigern auch die UBS gehört, leidet unter einer
Schuldenlast von rund 26 Milliarden Dollar. Am Sonntag war die
Frist für eine Umschuldung abgelaufen. "Das könnte wieder für
Unruhe sorgen, bis klar ist, wie es mit der Gruppe weitergeht
und wie viel das die beteiligten Banken kostet", sagte ein
Händler.
Die Privatbank EFG International rechnet angesichts
der geringen Kundenaktivitäten mit Ertragsdruck. "Klar, wir
müssen uns für einige Zeit auf niedrigeren Ertrag einstellen im
bestehenden Geschäft", sagte EFG-Verwaltungsratspräsident Jean
Pierre Cuoni in einem Interview der "Finanz und Wirtschaft". "Es
gilt, die Kosten im Griff zu behalten."
Goldman Sachs nimmt die Analyse der Privatbanken Vontobel
und Sarasin mit den Empfehlungen "Buy" und
"Neutral" auf. EFG wird mit dem Kursziel von 27 sfr in die
"Conviction Buy List" aufgenommen.
Der weltgrösste Personalvermittler Adecco rechnet
im Jahr 2009 mit einem Umsatzrückgang. Mittelfristig kann sich
Adecco-Chef Dieter Scheiff weiterhin Wachstumsraten von jährlich
sieben bis neun Prozent vorstellen, wie er in einem Interview
der "Handelszeitung" sagte. Wegen der angespannten Kreditmärkte
will Adecco keine grossen Investitionen tätigen. "Gezielte
Akquisitionen, die wir aus dem Cashflow finanzieren können, sind
aber weiterhin möglich", sagte Scheiff.
Der Solarzulieferer Meyer Burger bereitet sich
angesichts des wirtschaftlich und finanziell schwierigen Umfelds
auf mögliche Kapazitätsanpassungen vor. Das Umsatzziel 2008 von
rund 450 Millionen Franken bestätigte die Firma.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)