Showdown mit China: Wird das der größte Handelskrieg der Neuzeit?

Veröffentlicht am 08.04.2025, 22:19
© Reuters.

Investing.com - Die Strafzölle der Trump-Regierung könnten sich im Rückblick als Teil eines größeren Plans erweisen: Statt auf Selbstisolation zielen sie womöglich darauf ab, eine breite Allianz (ETR:ALVG) westlicher Länder gegen China zu schmieden. Davon gehen Analysten der Investmentbank Macquarie in einer aktuellen Studie aus.

„China zu isolieren statt die USA - das dürfte von Anfang an die eigentliche Strategie der Trump-Administration gewesen sein“, heißt es in der Analyse.

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In mehreren Szenarien skizzieren die Experten eine mögliche Neuordnung der globalen Handelsarchitektur. Am wahrscheinlichsten sei demnach, dass sich die USA mit Europa und asiatischen Verbündeten gegen China zusammenschließen - ein neuer kalter Handelskrieg, der sich aber erst über Jahre hinweg formieren dürfte.

Die Experten sprechen von einem „langwierigen Prozess“, da zahlreiche bilaterale Gespräche notwendig seien. Der Weg dahin: Zölle auf Freunde wie Feinde, um maximalen politischen und wirtschaftlichen Druck aufzubauen - mit dem Ziel, am Ende möglichst viele Verbündete auf die US-Seite zu ziehen.

China wiederum hatte zuletzt verstärkt versucht, enger mit Wirtschaftspartnern wie Europa, Kanada und Mexiko zusammenzuarbeiten. Doch auch hier sehen die Analysten Grenzen.

„Diese Länder sind wirtschaftlich nach wie vor stark von den USA abhängig“, so Macquarie. „Eine klare Entscheidung zugunsten Chinas wäre daher alles andere als einfach.“

Ob sich das gewünschte Szenario am Ende durchsetzen lässt - mit Diplomatie auf der einen und Strafzöllen auf der anderen Seite -, bleibt offen. Komplett ausschließen will Macquarie aber auch nicht, dass China am Ende selbst eine Anti-USA-Allianz schmiedet.

„Die Möglichkeit, dass sich die Welt gegen die USA stellt, bleibt bestehen - auch wenn sie gering ist. Ein Verlust des Bündnisses mit Europa oder eine Vormachtstellung Chinas wäre für die meisten Amerikaner schwer vorstellbar.“

Eine schnelle Entscheidung ist nicht zu erwarten. Vielmehr dürfte sich zeigen, wie sich die globalen Machtverhältnisse zwischen Handel, Politik und Diplomatie langfristig verschieben - und ob aus temporären Zöllen eine neue geopolitische Frontlinie wird.

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