Sichern Sie sich 40% Rabatt
💎 Boom! Unsere KI hat's gewusst: WSM schießt um +52,1% nach oben seit Dezember! Jetzt alle Top-Picks ansehen!Jetzt dabei sein!

Trump befeuert Zollstreit mit China - "Zahlen sind gewaltig"

Veröffentlicht am 11.07.2018, 16:42
Aktualisiert 11.07.2018, 16:42
© Reuters. FILE PHOTO: Flags of U.S. and China are placed for a meeting in Beijing

© Reuters. FILE PHOTO: Flags of U.S. and China are placed for a meeting in Beijing

- von Eric Beech und Stella Qiu und Reinhard Becker

Washington/Peking/Berlin (Reuters) - Die USA verschärfen den Zollstreit mit China und schüren Sorgen vor einem Ausufern des Konflikts der beiden größten Wirtschaftsmächte.

US-Präsident Donald Trump droht auf weitere Produkte im Wert von 200 Milliarden Dollar zusätzliche Zölle zu erheben, wie aus einer Liste der Regierung in Washington hervorgeht. Auf diese Waren sollen zusätzlich zehn Prozent bei der Einfuhr in die USA fällig werden - darunter Sojabohnen, Stahl, Kohle und Elektronik. Regierungskreisen zufolge sollen die Zölle aber erst in zwei Monaten greifen, was Zeit für Verhandlungen lässt. China äußerte sich schockiert und kritisierte die US-Pläne als inakzeptabel. Die Volksrepublik werde darauf reagieren müssen, erklärte das Handelsministerium am Mittwoch.

Die Furcht vor einem Handelskrieg setzte weitweit den Börsen zu. Sollte Trump die Drohung wahr machen, wären rund die Hälfte der in die USA ausgeführten chinesischen Güter betroffen, erläuterte Ökonom Rajiv Biswas vom Forschungsinstitut IHS Markit. "Unter den Marktteilnehmern wächst die Sorge, dass sich der Handelskrieg auf die Güterwirtschaft auswirkt und das globale Wachstum bremst", so Commerzbank-Experte Eugen Weinberg. Allerdings könne China nicht mehr im gleichen Umfang zurückschlagen, da es im vorigen Jahr "nur" Güter und Dienstleistungen aus den USA im Wert von insgesamt rund 150 Milliarden Dollar eingeführt habe. Falls sich der Konflikt weiter hochschaukele, drohe eine gefährliche Eskalationsspirale, warnte Chefökonom Uwe Burkert von der Landesbank LBBW: "Die Zahlen sind gewaltig, die Aufheizung des Konflikts dramatisch."

Die Regierung in Washington hatte bereits in der vorigen Woche zusätzliche Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar eingeführt, worauf Peking mit Gegenmaßnahmen reagierte. Zuvor hatten sich die USA bereits mit Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium vor ausländischer Konkurrenz abgeschottet. Womöglich ist das Ende der Fahnenstange trotzdem noch nicht erreicht: Trump hat schon damit gedroht, chinesische Produkte im Gesamtwert von 500 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen zu belegen.

Die Regierung in Peking kündigte an, umgehend eine Klage bei der Welthandelsorganisation WTO einzureichen. Trumps Handelsbeauftragter Robert Lighthizer verteidigte die US-Linie. China sei mehr als ein Jahr lang aufgefordert worden, die unfaire Handelspolitik zu beenden, den eigenen Markt zu öffnen und sich dem Wettbewerb zu stellen. Der US-Botschafter bei der WTO, Dennis Shea, stieß in das selbe Horn: Das Reich der Mitte füge seinen Handelspartnern schweren Schaden zu. Die "Abrechnung" dafür dulde keinen Aufschub mehr. Doch die WTO sei nicht der richtige Platz, um viele der wesentlichsten Probleme zu lösen.

"HANDELSKRIEG SCHEINT UNVERMEIDLICH"

Der Chef des chinesischen Staatsfonds CIC, Tu Guangshao, befürchtet, dass sich die Eskalationsspirale nun weiter drehen wird: "Keiner von uns hofft, dass es zu einem Handelskrieg kommt, aber er scheint unvermeidlich zu sein", sagte er in Paris. Der Fonds werde nun in Europa verstärkt investieren.

© Reuters. FILE PHOTO: Flags of U.S. and China are placed for a meeting in Beijing

Die Bundesregierung will trotz der weiteren Zuspitzung im Streit zwischen den USA und China noch nicht von einem Handelskrieg sprechen. Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Peter Altmaier verwies darauf, dass der CDU-Politiker davon gesprochen habe, dass ein solcher Handelskrieg vermieden werden sollte. Es dürfe keine Spirale von Zollerhöhungen geben. Besser sei es, Zölle zu senken.

Doch auch in der EU herrscht Sorge, dass sich der Handelsstreit mit den USA verschärfen könnte - falls es zu zusätzlichen Zöllen auf europäische Autos kommt. Der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, hat den Chefs von BMW (DE:BMWG), Daimler (DE:DAIGn) und Volkswagen (DE:VOWG) allerdings jüngst eine Lösung unterbreitet, die auf eine Streichung der Zölle hinausläuft. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist bereit dazu, dass die EU mit den USA darüber verhandelt. Bedingung sei aber, dass die Regelung auf alle Länder übertragen wird, mit denen die EU Autos handelt.

Die deutsche Industrie setzt sich für den Abbau aller Industriegüterzölle ein. Gespräche sollten zum Ziel haben, nach den Vorgaben der WTO annähernd den gesamten Handel zu liberalisieren, sagte Stefan Mair, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Branchenverbands BDI: "EU und USA müssen im Gespräch miteinander bleiben. Ziel muss sein, transatlantische Handelsbarrieren abzubauen."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.