Washington (Reuters) - Im Handelskonflikt mit China hat US-Präsident Donald Trump Hoffnung auf eine Einigung genährt.
Es werde "wahrscheinlich" zu einer abschließenden Vereinbarung kommen, sagte er dem TV- Sender Fox in einem am Freitag gesendeten Interview. Zugleich hielt er in dem schwelenden Streit mit der EU seine Drohkulisse mit "Zöllen von 25 Prozent" auf Autoimporte aufrecht. Allerdings sorgte er mit teils widersprüchlichen Äußerungen für Verwirrung an den Märkten: Einerseits sprach er davon, dass die Firmen mit dem Bau von Autofabriken in den USA um Zölle herumkommen könnten. Zudem sei er zum Verzicht auf Zölle auf europäische Produkte bereit: "Aber bei Autos würde ich das nicht tun", fügte er hinzu.
Die Aktien von Daimler (DE:DAIGn) gingen daraufhin auf Berg- und Talfahrt. Das US-Handelsministerium hatte im Februar einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Auto-Importe an Trump übergeben. In einer Frist von 90 Tagen muss er entscheiden, ob er auf dieser Grundlage Zölle von bis zu 25 Prozent auf Auto-Einfuhren verhängt. Die Sonderabgaben würden vor allem deutsche Hersteller wie BMW (DE:BMWG), Daimler und Volkswagen (DE:VOWG) hart treffen. Von den Fox-Reportern darauf angesprochen, ob Autos eine nationale Bedrohung darstellten, sagte Trump: "Wohl nicht".
Während die Autozölle noch wie ein Damoklesschwert über den transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen schweben, ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China längst eskaliert: Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen überzogen. Trump wirft China unfaire Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums vor. Zuletzt war jedoch Bewegung in die Gespräche mit der Volksrepublik gekommen: US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer werden am 28. und 29. März in der Volksrepublik erwartet. Außerdem soll Vize-Ministerpräsident Liu He Anfang April nach Washington reisen.