US-Präsident Donald Trump hat behauptet, es hätten Handelsgespräche zwischen den USA und China stattgefunden. Peking hatte zuvor jegliche Verhandlungen über Zölle dementiert.
"Sie hatten heute Morgen ein Treffen", sagte Trump am Donnerstag während eines Treffens mit dem norwegischen Ministerpräsidenten im Weißen Haus. Die beteiligten chinesischen Vertreter wollte er jedoch nicht nennen.
Zuvor hatte der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, He Yadong, erklärt, es gebe derzeit keine Handelsgespräche zwischen China und den Vereinigten Staaten. "Alle Behauptungen über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen China und den USA sind rein spekulativ und entbehren jeder sachlichen Grundlage", sagte er auf einer Pressekonferenz.
Am Dienstag hatte Trump angekündigt, die Zölle gegen China "erheblich zu senken, aber sie werden nicht bei null liegen". Derzeit erheben die USA Einfuhrzölle in Höhe von 145 Prozent auf chinesische Waren. China hatte mit Zöllen in Höhe von 125 Prozent auf US-Produkte gekontert.
Peking beschränkte zudem die Ausfuhr seltener Erden in die USA und verhängte einen Stopp der Flugzeugkäufe von Boeing (NYSE:BA). Das Wall Street Journal berichtete, die US-Regierung erwäge, die Zölle gegenüber China auf 50 bis 65 Prozent zu senken.
Trump postete auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social: "Boeing sollte China verklagen, weil es die wunderschön gefertigten Flugzeuge, zu deren Kauf sich China verpflichtet hat, nicht abnimmt. Dies ist nur ein kleines Beispiel dafür, was China den USA seit Jahren angetan hat..." Er schrieb auch: "Fentanyl strömt weiterhin aus China über Mexiko und Kanada in unser Land und tötet Hunderttausende unserer Menschen, und das sollte besser aufhören, JETZT!" Trump verhängte im Februar Zölle in Höhe von 20 Prozent auf China und 25 Prozent auf Kanada und Mexiko wegen des Handels mit Fentanyl.
Globale Aktien steigen angesichts der Anzeichen einer Deeskalation im Handelskrieg
Trumps vermeintliche Kehrtwende bei den China-Zöllen haben zu einer Erholung der weltweiten Aktienmärkte geführt. Sie waren am Donnerstag den vierten Handelstag in Folge gestiegen.
Der Aktienindex S&P 500 stieg am Donnerstag um 2 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 3. April - dem Tag, an dem Trump die sogenannten Gegenzölle ankündigte. Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der die Kursentwicklung der 500 größten US-Unternehmen abbildet und als wichtiger Indikator für die Marktentwicklung und Wirtschaftslage in den USA gilt.
Die europäischen Märkte zeigten sich besonders widerstandsfähig. Der Aktienindex Stoxx 600 - ein Maßstab für den europäischen Aktienmarkt - als auch der deutsche DAX sind dabei, die zweite Woche in Folge anzusteigen. Der DAX liegt jetzt nur noch 6 Prozent unter seinem im März erreichten Allzeithoch.
In ganz Asien zogen die Aktienkurse am Freitag an. Der japanische Aktienindex Nikkei 225 stieg um mehr als 2 Prozent, und der südkoreanische Kospi legte um über 1 Prozent zu. Berichten zufolge hat US-Finanzminister Scott Bessent Gespräche mit beiden Ländern geführt. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg unterdessen um 1,5 Prozent und glich damit einen Großteil seiner Verluste von Anfang April wieder aus.