Berlin (Reuters) - Die Union erhält vor den nächsten Jamaika-Sondierungen Rückenwind durch höhere Umfragewerte.
Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, klettern CDU und CSU in der Wählergunst um einen Zähler auf 32 Prozent. Die Sondierungspartner FDP und Grüne bleiben dagegen zur Vorwoche unverändert bei elf beziehungsweise zehn Prozent. Auch die SPD stagniert bei 21 Prozent, ebenso die AfD bei zwölf Prozent. Die Linke verliert demnach einen Punkt auf neun Prozent.
Erhoben wurde die Umfrage vom 12. bis zum 18. Oktober und damit vor der ersten gemeinsamen Sondierungsrunde von Union, FDP und Grünen zur Bildung einer Regierungskoalition am Freitag. Die nächsten Gespräche finden am Dienstag statt.
Die SPD kann bei ihrem geplanten Gang in die Opposition der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge auf einen weiteren Mitgliederzuwachs bauen. Allein seit der Schlappe bei der Bundestagswahl am 24. September habe es 4157 Online-Beitritte gegeben. Seit Anfang des Jahres verzeichnet die SPD damit mehr als 25.000 neue Mitglieder. Vor allem die Entwicklungen in den USA und der geplante EU-Austritt Großbritanniens veranlasse insbesondere junge Leute sich politisch bei den Sozialdemokraten zu engagieren. Mit knapp 443.000 Genossen sei die SPD damit die mitgliederstärkste Partei Deutschlands.