Washington (Reuters) - Die US-Firmen haben im November mehr Personal eingestellt als erwartet und damit weitere Argumente für eine Zinserhöhung geliefert.
Es entstanden insgesamt 190.000 neue Jobs, wie der Personaldienstleister ADP am Mittwoch unter Berufung auf seine Umfrage unter Privatunternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 185.000 neuen Stellen gerechnet. Im Oktober waren es 235.000 Arbeitsplätze und damit erneut weit mehr neue Stellen als nötig wären, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten zu können. Dafür wären einer Faustregel zufolge monatlich 75.000 bis 100.000 ausreichend. Die US-Notenbank (Fed), die Vollbeschäftigung fördern soll, dürfte angesichts des Booms nächste Woche die dritte Zinserhöhung in diesem Jahr in Angriff nehmen.
Sie hatte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld zuletzt im Juni angehoben - auf die aktuell gültige Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Die ADP-Zahlen gelten zudem als Indikator für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch staatliche Stellen umfasst. Fachleute rechnen für November mit einem Plus von 200.000 Stellen. Zugleich wird die Arbeitslosenquote den Erwartungen der Experten zufolge bei 4,1 Prozent verharren - ein Niveau, das Vollbeschäftigung entspricht.
Die scheidende US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte die Märkte jüngst bereits auf weitere Zinserhöhungen eingestimmt. Dafür spreche, dass die Konjunkturerholung auf einer immer breiteren Basis fuße und sich auch die Weltwirtschaft ähnlich entwickele. Im Sommer legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,3 Prozent zu - das dickste Plus seit 2014.