Washington (Reuters) - Die US-Industrie hat ihre Produktion im Juli leicht gesteigert.
Die Unternehmen stellten 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie die US-Notenbank Fed am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten 0,3 Prozent vorhergesagt, nachdem es im Juni noch ein Plus von 0,4 Prozent gegeben hatte. Die Industrie trägt etwa zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft bei.
Die Aufträge hatten im Juni weit stärker angezogen als erwartet. Die Bestellungen für langlebige Güter - vom Fernseher bis zum Flugzeug - legten um 6,5 Prozent zum Vormonat zu - der kräftigste Anstieg seit Juli 2014. Im Juli dürfte das Pendel aber wieder in die andere Richtung ausgeschlagen haben: Ökonomen erwarten ein Minus von 4,0 Prozent.
Die amerikanische Wirtschaft hat nach einem holprigem Start ins Jahr im zweiten Quartal wieder Fahrt aufgenommen. Zwischen April und Juni legte das Bruttoinlandsprodukt mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,6 Prozent zu. Ökonom James Knightley von der Bank ING sieht den Industriesektor weiter im Aufschwung und erwartet ein weiteres Anziehen der Konjunktur für das dritte Quartal: "Auch dank der Konsumfreude der Verbraucher dürfte es beim Bruttoinlandsprodukt ein Plus von 3 Prozent geben."
Die Fed rechnet mit einem weiter moderaten Wachstum. Die Pläne von US-Präsident Donald Trump, die Konjunktur kräftiger auf Trab zu bringen, stecken jedoch weiter in den Kinderschuhen. So kommt eine umfassende Reform der Unternehmenssteuern nur schwer in Gang. Sollte die Reform im US-Kongress trotz der Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern komplett scheitern, wäre es nach der Gesundheitsreform die zweite Niederlage Trumps bei einem zentralen Gesetzesvorhaben.