Verband: US-Zollankündigung trifft Stahlindustrie ’zur Unzeit’

Veröffentlicht am 10.02.2025, 14:31
Aktualisiert 10.02.2025, 14:45
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Stahlindustrie hat sich besorgt über die Ankündigung von Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA geäußert. Die Ankündigung des US-Präsidenten treffe die Stahlindustrie in Deutschland und in der Europäischen Union in mehrfacher Hinsicht und zur Unzeit, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Gunnar Groebler.

Die USA sei der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Aus der gesamten EU wurden 2023 laut Branchenverband rund vier Millionen Tonnen in die USA exportiert. Allein aus Deutschland würden jedes Jahr rund eine Million Tonnen meist Spezialstähle in die USA exportiert. An den Exporten in Länder außerhalb der EU habe die USA einen Anteil von 20 Prozent. Der Verband wies darauf hin, dass sich bei der jüngsten Verhängung von Strafzöllen gegen die EU im Jahr 2018/19 die EU-Exporte in Richtung USA halbiert hätten - von 5,2 Millionen Tonnen 2018 auf 2,5 Millionen Tonnen im Jahr 2020.

"Wichtig ist nun, dass die EU geeint, planvoll und rasch handelt", so Groebler. Es brauche jetzt schnell eine Anpassung der Schutzmaßnahmen, der sogenannten EU-Safeguards. "Denn die Zölle auf Stahl, die von den USA angekündigt sind, werden zu Mengenumleitungen nach Europa führen, wodurch der ohnehin bestehende Importdruck durch Überkapazitäten aus China weiter verstärkt wird." Groebler ist auch Vorstandsvorsitzender des Stahlherstellers Salzgitter (ETR:SZGG).

Der Branchenverband rief die EU dazu auf, mit den USA im Gespräch über ein Abkommen zu bleiben. "Ein solches "Global Arrangement on Sustainable Steel and Aluminium" könnte uns Europäer auf verschiedensten Ebenen stärken." Nach Angaben des Verbandes war ein solches Abkommen bereits unter dem früheren Präsidenten Biden im Gespräch gewesen, es habe aber keine Einigung erzielt werden können.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor angekündigt, Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen zu wollen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden, wie der Republikaner vor Journalisten erklärte.

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