Paris (Reuters) - Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat den von der EZB signalisierten Ausstieg aus den Anleihenkäufen zum Jahresende als ersten Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der Geldpolitik begrüßt.
Dieser Prozess werden sich sehr wahrscheinlich schrittweise über mehrere Jahre hinziehen, sagte er laut Redetext am Donnerstag auf einer Notebanken-Konferenz in Paris. "Und genau deshalb war es so wichtig, den Stein ins Rollen zu bringen", betonte Weidmann. Die Hüter des Euro hatten vorige Woche auf ihrer auswärtigen Ratssitzung in Riga in Aussicht gestellt, ihre großangelegten Anleihenkäufe zum Jahresende einzustellen. Dann werden sie ein Volumen von 2,6 Billionen Euro erreicht haben.
Die Europäische Zentralbank entschloss sich zu diesem Signal, obwohl der von US-Präsident Donald Trump angefachte Handelsstreit mit Europa und China unter Währungshütern weltweit Sorge auslöst. Weidmann sagte in Paris, der Aufschwung in der Euro-Zone ruhe weiterhin auf einem breiten Fundament. Trotz "etwas höherer Abwärtsrisiken" sei zu erwarten, dass er sich fortsetze. An ihrem Niedrigzinskurs will die EZB nach eigenen Angaben bis "mindestens über den Sommer 2019" unverändert festhalten. Laut Weidmann wird die geldpolitische Haltung der Währungshüter damit auch nach dem Auslaufen der Anleihenkäufe weiterhin "sehr konjunkturbelebend" bleiben.