WOCHENAUSBLICK: Korrektur im Dax könnte weitergehen - Konjunkturdaten im Fokus

Veröffentlicht am 24.03.2025, 05:50
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach schwankungsreichen Tagen könnte der Dax seine jüngste Korrektur - also einen Rücksetzer im Aufwärtstrend - in der neuen Woche zunächst fortsetzen. "Angesichts der politisch volatilen Lage werden die hohen Kurse jetzt zunehmend kritisch hinterfragt", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Entsprechend gebe es wenig langfristig orientierte Anleger, die neu in den Markt kommen. Zu den Highlights der Woche dürften vor allem wichtige Konjunkturdaten wie das Ifo-Geschäftsklima zählen.

Zuletzt hatte sich der deutsche Aktienmarkt mit einer guten Entwicklung zunehmend von der schwächelnden Wall Street abgekoppelt. "Inzwischen weisen auch Europas Märkte historisch erhöhte Bewertungsniveaus auf", warnten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg. Das berge Enttäuschungspotenzial - insbesondere nachdem die Anleger mit Blick auf das Finanzpaket von Union und SPD Vorschusslorbeeren verteilt hatten. Am Freitag stimmte der Bundesrat dem Paket zu und machte damit den Weg für milliardenschwere Investitionen in Rüstung und Infrastruktur frei.

Aus Sicht der Chart-Experten von Index Radar ist nun die Frage, wie die Maßnahmen des Finanzpakets konkret ausgestaltet werden. Kurzfristig sehen sie eine erhöhte Anfälligkeit für Gewinnmitnahmen, nachdem die Anleger auf mögliche Gewinner des Pakets spekuliert hatten. "Mittelfristig jedoch gehen wir davon aus, dass das Fiskalpaket die deutsche Wirtschaft spürbar stärkt und höhere Bewertungen rechtfertigt", schrieben die Fachleute.

Es bleibe aber abzuwarten, wie schnell Positiveffekte spürbar werden und sich Wachstumschancen ergeben, gab Robert Halver von der Baader Bank zu bedenken. "Denn Sondervermögen, eine bloße Lockerung der Schuldenbremse und damit viel Geld führen nicht automatisch zum Erfolg", sagte der Marktstratege. Schließlich habe die deutsche Wirtschaft trotz der in den vergangenen Jahren ausgesetzten Schuldenbremse auch nur stagniert.

Außerdem könnte US-Präsident Donald Trump der Konjunktur und den Börsen gleichermaßen ein Bein stellen. Sowohl Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, als auch Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, hatten jüngst auf Risiken durch Trumps Zollpolitik hingewiesen. "Beide Notenbanken gehen von einem niedrigeren Wachstum bei höherer Inflation aus, wenn die Trumpschen Zölle tatsächlich mit voller Wucht Anfang April kommen sollten und mit Gegenzöllen beantwortet würden", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba=.

Die am Montag anstehenden Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum dürften sich daher im Spannungsfeld zwischen den Sorgen vor einem Handelskrieg sowie den Hoffnungen auf mehr Wachstum in Deutschland bewegen, ergänzte Windt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex am Dienstag könne derweil wegen des Finanzpakets schon eindeutig positiver ausfallen.

Auch Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet einen starken Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas. Die aktuelle Lage aber werde wegen der schwächelnden Industrie wohl noch ziemlich mau beurteilt. Insgesamt sollten die Frühindikatoren im Euroraum weiterhin einen besseren Trend als in den USA aufweisen, konstatierte Chefstratege Robert Greil von der Privatbank Merck (ETR:MRCG) Finck.

Ansonsten könnte auch das GfK-Verbrauchervertrauen am Freitag auf das Interesse der Anleger stoßen. Außerdem geht die Berichtssaison im Wochenverlauf mit zahlreichen Jahresbilanzen vor allem von Nebenwerten aus MDax und SDax weiter.

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