Zoll-Schock + Konsumflaute = perfekter Stagflations-Sturm?

Veröffentlicht am 09.05.2025, 23:30
© Reuters.

Investing.com - Die Hoffnungen auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft haben zuletzt einen Dämpfer erhalten. Wie aus einer aktuellen Einschätzung von Wells Fargo (NYSE:WFC) hervorgeht, ist dieses Szenario nicht mehr das wahrscheinlichste. Stattdessen rücken Risiken wie Stagflation und Rezession wieder stärker in den Fokus.

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Demnach sank die Wahrscheinlichkeit für eine sanfte Konjunkturabkühlung im ersten Quartal auf 40 Prozent – nach 44 Prozent zuvor. Gleichzeitig stieg laut der Bank die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession auf 27 Prozent, während die Gefahr einer Stagflation sogar leicht darüber bei 28 Prozent gesehen wird.

„Die Wahrscheinlichkeit für eine weiche Landung ist zum ersten Mal seit 2022 gesunken, während Rezession und Stagflation an Boden gewinnen“, kommentierten die Analysten. Noch sei das kein Grund zur Panik – aber durchaus ein Warnsignal, das in den kommenden Quartalen genau beobachtet werden müsse.

Hintergrund ist unter anderem die unsichere US-Handelspolitik. Wells Fargo rechnet zwar damit, dass die zuletzt gestiegenen Zölle mittelfristig wieder auf rund 15 Prozent zurückgehen und bis 2026 auf diesem Niveau bleiben. Dennoch könne ein „moderater stagflationärer Schock“ nicht ausgeschlossen werden.

Für die US-Wirtschaft erwarten die Experten ein „holpriges“ Jahr. Nach einer kräftigen Ausgabenwelle im Vorfeld der neuen Zollmaßnahmen – insbesondere im ersten Quartal – dürfte der Konsum spürbar nachlassen. Auch Unternehmen könnten bei Investitionen vorsichtiger agieren.

Bleiben die Zölle auf dem aktuellen Niveau, droht laut Wells Fargo ein Anstieg der Verbraucherpreise – was die Risiken für Stagflation oder eine Rezession weiter erhöhen würde.

Wer darauf setzt, dass die US-Notenbank die Konjunktur vor den Zoll-bedingten Belastungen retten wird, dürfte sich täuschen - ein geldpolitischer Kurswechsel ist laut Wells Fargo vorerst nicht in Sicht. „Ein weiterer Anstieg der Risiken für Stagflation oder Rezession könnte die Unsicherheit über die Geldpolitik jedoch erhöhen“, hieß es. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Kurswechsels müsse in den kommenden Quartalen genau beobachtet werden.

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