DAMASKUS (dpa-AFX) - Die Zahl der getöteten Kämpfer proiranischer Milizen bei einem Luftangriff in Syrien ist nach Angaben von Aktivisten weiter gestiegen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Sonntag, dass mindestens 25 Kämpfer getötet worden seien. Am Samstag hatten die Beobachter zunächst berichtet, dass 19 Kämpfer bei dem Angriff in der Nacht zu Samstag ums Leben gekommen seien. Ziele waren demnach Posten der Milizen sowie einer ihrer Konvois im Osten Syriens nahe der Grenze zum Irak.
Nach Einschätzung der Beobachtungsstelle mit Sitz in London, die seit Opfer des Bürgerkriegs in Syrien seit 2011 verfolgt, handelte es sich wahrscheinlich um einen israelischen Angriff. Es wäre der erste in dieser Region Syriens seit Beginn des Gaza-Krieges vor bald drei Monaten.
Israel greift immer wieder Ziele vor allem weiter westlich in Syrien an. Es will verhindern, dass der Iran seinen militärischen Einfluss in der Region mit Hilfe von Milizen ausbaut. Am Samstag griff Israels Armee auch mehrere Ziele nahe Aleppo im Norden Syriens an, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise berichtete. Die Beobachtungsstelle berichtete von sieben Opfern, ließ aber offen, ob es sich dabei um Tote oder Verletzte handelte. Israels Armee äußerte sich wie üblich nicht.
Am vergangenen Montag war bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien der iranische Brigadegeneral Sejed-Rasi Mussawi getötet worden. Er war ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Die militärische Führung Irans schwor dem erklärten Erzfeind Israel daraufhin Rache.
Die Sicherheitslage in der gesamten Region ist seit Beginn des Gaza-Krieges sehr angespannt. Auch die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts wächst. Die Angriffe proiranischer Milizen auf Truppen der USA - dem wichtigsten Verbündeten Israels - im Irak und Syrien haben zugenommen. Seit Beginn des Gaza-Krieges gab es mehr als 100 solcher Attacken.