23. Jul (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu den politischen Entwicklungen über die Top-Themen des Tages hinaus:
DEUTSCHLAND/RECHTSEXTREME - Berlin: Soldaten der Bundeswehr sollen sich nach Informationen von "Zeit-Online" in einem rechtsextremen Kanal des Messenger-Dienstes Telegram über Vorbereitungen auf einen Bürgerkrieg ausgetauscht haben. Die Chat-Gruppe mit dem Namen "#Wir- Augen öffnen" sei von November 2019 bis Juni 2020 von mehr als 240 Teilnehmern genutzt worden, darunter mindestens zwei Soldaten aus Niedersachsen. Das gehe aus Auszügen der Chat-Gruppe hervor. Erst vor wenigen Wochen war ein Reservist aus Niedersachsen aufgeflogen, der in rechtsextremen Chatgruppen aktiv war. Die Teilnehmer der nun bekanntgewordenen Chat-Gruppe teilten nach Angaben von "Zeit-Online" nationalsozialistische Propaganda und rassistische Gewaltfantasien gegen Flüchtlinge und linke Aktivisten.
CHINA/MARS - Wenchang: China hat eine unbemannte Sonde zum Mars auf den Weg gebracht. Um 12.41 Uhr (Ortszeit, 06.41 Uhr MESZ) hob die Trägerrakete namens "Langer Marsch" mit der Sonde vom Raumfahrtzentrum Wenchang in der im Süden gelegenen Inselprovinz Hainan ab. Die 5 Y-4 ist die größte Trägerrakete, über die China verfügt. Es ist das erste Mal, dass die Volksrepublik unabhängig einen Raumfahrteinsatz zu einem anderen Planeten startet. China strebt die Führungsrolle in der Raumfahrt an und will mit der Mars-Mission seine technologischen Fähigkeiten und Ambitionen unter Beweis stellen.
CHINA/GROSSBRITANNIEN - Shanghai: Die Volksrepublik China sieht in dem Beschluss der britischen Regierung, Hongkonger Bürgern mit einem "British National Overseas"-Visum die Beantragung der britische Staatbürgerschaft zu ermöglichen, einen "Verstoß gegen das Völkerrecht". Die chinesische Botschaft in London erklärte, dass die Regierung in Peking entschlossen dagegen vorgehen werde, und forderte Großbritannien auf, den "Fehler" sofort zu korrigieren. Ab Januar 2021 könnten sich die Inhaber eines entsprechenden Visums um die britische Staatsbürgerschaft bewerben, gab die britische Innenministerin Priti Patel zuvor bekannt. Großbritannien hatte 1997 seine Kronkolonie Hongkong an China zurückgegeben. (Reuters-Redaktionen Frankfurt und Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168.)