Investing.com - Europäische Aktienkurse verlaufen am Freitag stabil und erholen sich von den hohen Verlusten der Vortagessitzung. Die Märkte zeigen sich enttäuscht von den der aktuellen geldpolitischen Stellungnahme der Europäischen Zentralbank.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,53 Prozent, CAC 40 zog sich um 0,12 Prozent zurück und der DAX rutschte um 0,02 Prozent ab.
Aktienkurse in Europa hingen durch, nachdem der EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag bestätigt hatte, dass der Umfang des Programms zur quantitativen Lockerung unverändert bei 60 Mrd. Euro monatlich bleiben wird. Damit enttäuscht der Zentralbankchef die Hoffnungen auf eine Ausweitung der Staatsanleihenkäufe.
Weiterhin fügte Draghi hinzu, dass die Bank ihr Programm, falls nötig, über den gegenwärtigen Endtermin im September 2016 hinaus bis Ende März 2017 ausweiten würde.
Die Kommentare folgten auf die Entscheidung des EZB-Rats, den Zinssatz für die Einlagefazilität von -0,20 auf -0,30 Prozent zu senken. Von dieser Entscheidung wurde weitgehend ausgegangen.
Der Hauptrefinanzierungssatz der EZB wurde unverändert bei einem Rekordtief von 0,05 Prozent belassen, auch hier lagen die Markterwartungen richtig.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stiegen um 0,05 bzw. 0,11 Prozent ab. Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) legten 1,02 bzw. 0,49 Prozent zu.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verloren beide 0,06 bzw. 0,09 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) zogen sich um 0,20 bzw. 0,10 Prozent zurück.
Anheuser-Busch InBev NV fiel um 0,98 Prozent. Bierkonsumenten reichten eine Klage gegen die geplante 110 Mrd. $ teure Übernahme von SABMiller (L:SAB) Plc. ein. Ihrer Argumentation zufolge würde das Abkommen sie dazu zwingen, höhere Preise für geringere Qualität zu bezahlen.
In London fiel der FTSE 100 um 0,39 Prozent, gedrückt von Whtibread mit 2,61 Prozent Verlust. Die Aktie des Unternehmens wurde von Barclays (L:BARC) auf "equal weight" abgewertet.
Finanzwerte handeln ebenfalls niedriger: HSBC Holdings (LONDON:HSBA) rutschte um 0,37 Prozent ab und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) zog sich um 0,46 Prozent zurück. Barclays (L:BARC) fiel um 0,07 Prozent. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) jedoch entwickelte sich überdurchschnittlich und stieg um 0,22 Prozent.
Bergbauwerte notieren auf dem rohstofflastigen Index durchgehend höher. Fresnillo (L:FRES) und Bhp Billiton (L:BLT) gewannen 0,49 Prozent und 0,57 Prozent dazu. Rio Tinto (L:RIO) kletterte um 0,64 Prozent hoch und Glencore (L:GLEN) schnellte um 1,86 Prozent hoch.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,48 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,50 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,49 Prozent erwartet.