Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu mutmaßlichen Preisabsprachen beim Stahleinkauf von Autobauern und Zulieferern hat das Bundeskartellamt einem Medienbericht zufolge auch Stahlunternehmen im Visier. Diese sollen an dem Kartell beteiligt gewesen sein, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf mit dem Verfahren vertraute Kreise. Auch hier liefen Ermittlungen.
Das Kartellamt hatte vor knapp zwei Wochen Räumlichkeiten von sechs Autobauern und Zulieferern durchsucht, darunter Daimler (DE:DAIGn), Volkswagen (DE:VOWG), BMW (DE:BMWG) und Bosch. Hintergrund war ein "Anfangsverdacht für einen Kartellrechtsverstoß" beim Einkauf von Stahl, wie die Wettbewerbshüter am Dienstag mitteilten.
Laut "Handelsblatt" wirft die Behörde den Unternehmen vor, in den Jahren 2007 bis 2015 beim Stahleinkauf gekungelt zu haben. Konkret gehe es um die Zuschläge für Schrott und Legierungen, die jeweils für einen bestimmten Zeitraum festgelegt worden seien. In diese Absprachen seien auch Unternehmen aus der Stahlindustrie eingebunden gewesen, schrieb die Zeitung mit Verweis auf die Kreise weiter.
Das Bundeskartellamt lehnte einen Kommentar mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab. Vertreter der Stahlindustrie betonten gegenüber dem "Handelsblatt", bislang nicht vom Kartellamt kontaktiert worden zu sein.