🔺 Alles auf Rekordniveau? Hol dir jetzt Top-Aktien wie diese zum besten Preis!Aktien-Perlen entdecken

Staat rettet ukrainische PrivatBank - "Too big to fail"

Veröffentlicht am 19.12.2016, 16:22
© Reuters. Woman stands next logo of Privatbank outside its branch in central Kiev

Kiew (Reuters) - Die Ukraine verstaatlicht die größte Bank des Landes und will damit einen Kollaps des heimischen Finanzsystems verhindern.

"Wir sind uns sicher, dass dies der einzige Weg ist, um das Geld der Bankkunden und das Finanzsystem zu retten", erklärte die ukrainische Notenbank am Montag. Präsident Petro Poroschenko forderte die mehr als 20 Millionen Kunden der PrivatBank auf, Ruhe zu bewahren. Ihr Geld sei sicher, erklärte er. Zudem kündigte er einen Parlamentsantrag an, mit dem zusätzliche Garantien für die Anleger und Bankkunden festgelegt werden sollen. Die Rettung des Instituts kostet nach Angaben des Finanzministeriums umgerechnet mindestens 4,5 Milliarden Dollar. Die Opposition kritisierte den Schritt.

Die insolvente PrivatBank hat laut Notenbank ihr Programm zur Rekapitalisierung nicht erfüllt. Zudem seien 97 Prozent der Unternehmenskredite an Firmen vergeben worden, die mit Anteilseignern der Bank verbunden seien. Am 1. Dezember betrug das Finanzloch des Instituts 5,65 Milliarden Dollar. Die Notenbank sicherte der PrivatBank zu, sie notfalls mit Liquidität zu versorgen. Nennenswerte Auswirkungen auf den Währungsmarkt und die Inflation erwarte man durch die Verstaatlichung aber nicht.

Bei der Opposition stieß der Schritt auf starke Kritik. Der Chef der Radikalen Partei, Oleg Liaschko, machte die Zentralbank für Missmanagement der PrivatBank verantwortlich. "Die Ukrainer müssen jetzt mit ihrem Geld für diese Fehler bezahlen." Ein anderer Oppositions-Abgeordneter sprach vom "größten Raubüberfall auf den Staatshaushalt der Ukraine im Jahrtausend".

© Reuters. Woman stands next logo of Privatbank outside its branch in central Kiev

In wenigen Tagen stimmt das Parlament über den Etat von 2017 ab. "Sollte der Haushalt diese Woche ohne Probleme verabschiedet werden, ist die Situation für Präsident und Regierung unter Kontrolle", sagte der Politikexperte Wolodimir Fesenko.

Die Ukraine, die im Osten in einen Konflikt mit pro-russischen Separatisten verwickelt ist, hat große Korruptionsprobleme und ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Sie ist auf Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) angewiesen, der aber politische Stabilität und Reformen verlangt. In einer ersten Reaktion begrüßte der IWF die Verstaatlichung als wichtigen Schritt, um die Finanzstabilität zu sichern. Der Fonds kündigte an, er werde die Ukraine weiter unterstützen.

Die europäische Entwicklungsbank EBRD signalisierte, dass sie einen Anteil der PrivatBank übernehmen könnte, wenn die Rekapitalisierung und Sanierung gut laufe.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.