WISMAR (dpa-AFX) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die enge Zusammenarbeit der Ostseeanrainer vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hervorgehoben. "Die Sicherheit eines jeden von uns ist die Sicherheit von uns allen - gerade hier in der Ostseeregion", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag zu Beginn des Treffens der Außenministerinnen und Außenminister des Ostseerats in Wismar. Auch für die Region und insbesondere den Rat sei der Krieg in der Ukraine eine Zeitenwende.
Die Mitgliedschaft Russlands im Ostseerat war Anfang März 2022 ausgesetzt worden. Daraufhin erklärte Moskau im Mai 2022 seinen Austritt. Bis zum Angriff auf die Ukraine war der Rat eine der Runden, in denen konkrete Zusammenarbeit bei Fachthemen mit Moskau möglich war.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hob direkte Auswirkungen des Krieges sowohl für die kritische Infrastruktur als auch die Flüchtlingssituation in den Städten und Gemeinden hervor. Zudem sei eine beschleunigte Energiewende nötig, um die Region unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Die Minister für Raumordnung der Ostsee-Staaten treffen sich zeitgleich in der Hansestadt im Nordosten, auch in diesem Kreis spielen die Folgen des Kriegs eine große Rolle.
Deutschland hat noch bis Juli den Vorsitz des Ostseerats. Dem 1992 gegründeten Ostseerat mit Sitz in Stockholm gehören neben Deutschland auch Norwegen, Dänemark, Estland, Finnland, Litauen, Lettland, Polen, Schweden, Island und die EU an.