Investing.com - In den USA explodieren die Preise weiter. Das geht aus dem jüngsten Inflationsbericht des US-Arbeitsministeriums hervor. Demnach lag der jährliche Verbraucherpreisindex im Oktober bei 6,2 % und damit so hoch wie seit Dezember 1990 nicht mehr. Das rief prompt US-Präsident Joe Biden auf den Plan, der am Mittwoch sagte, dass eine Umkehr im Inflationstrend für ihn "höchste Priorität" habe.
"Der größte Teil des Preisanstiegs in diesem Bericht ist auf die steigenden Energiekosten zurückzuführen", erklärte er in einem Statement. Laut Biden hat er den Nationalen Wirtschaftsrat angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Inflationsrate im Energiesektor weiter zu senken. Außerdem forderte er die Federal Trade Commission auf, gegen jegliche Marktmanipulation oder Preistreiberei im Energiebereich vorzugehen. Die Inflationsraten in anderen Bereichen "spiegeln den fortwährenden Prozess des Neustarts der Wirtschaft wider", fügte der US-Präsident hinzu.
Er bekannte sich erneut klar "zur Unabhängigkeit der Federal Reserve, die Inflation zu überwachen und die notwendigen Schritte zu ihrer Bekämpfung zu unternehmen", und forderte den Kongress erneut auf, seinen Plan "Build Back Better" zu verabschieden.
Zuvor hatte sich der demokratische Senator Joe Manchin mit mahnenden Worten an seine Twitter-Follower gewandt. Angesichts der rasch steigenden Verbraucherpreise sei die Inflation wahrscheinlich nicht nur vorübergehend, sagte er. Vielmehr verschlimmere sie sich.
Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober mit 6,2 % so schnell wie seit 31 Jahren nicht mehr - und ein Ende ist nicht in Sicht.
"Der Preisdruck in der Pipeline zeigt noch keine Anzeichen für eine nachlassende Entwicklung und auch die Inflationserwartungen steigen weiter“, sagte die ING (AS:INGA) im Anschluss an die US-Preisdaten.
Das inflationäre Umfeld hat den Goldpreis zur Wochenmitte um mehr als 1,5 % gen Norden geschickt. Und auch der Silberpreis konnte kräftig zulegen. An der Wall Street ging es für die wichtigsten Aktienindizes nach Veröffentlichung der Inflationsdaten zunächst kräftig bergab, zuletzt konnten sich aber Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq wieder deutlich von ihren Tagestiefs lösen.