Berlin, 04. Dez (Reuters) - Zahlreiche Vermieter von Gewerberäumen sind einem Zeitungsbericht zufolge nicht zu Erleichterungen für Mieter in der Coronakrise bereit. Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Umfrage des Handelsverbands HDE unter 245 Einzelhändlern am Freitag. Demnach sei der Versuch der Einzelhändler, mit ihren Vermietern Gespräche über eine Anpassung ihres Mietvertrags zu führen, in zwei Dritteln der Fälle erfolglos gewesen. Entweder hätten die Vermieter Verhandlungen von vornherein komplett abgelehnt (25 Prozent), auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet (12 Prozent) oder die Verhandlungen seien ergebnislos verlaufen (28 Prozent). Nur in gut einem Drittel der Fälle hätten Einzelhändler eine Anpassung des Mietvertrags erreichen können.
Der Handelsverband fordert in diesem Zusammenhang von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD), ihre angekündigten Gesetzesmaßnahmen zu Stärkung von Gewerbemietern in Corona-Notlagen schnellstmöglich voranbringen. "Vor allem viele innerstädtische Einzelhändler befinden sich wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen staatlichen Eindämmungsmaßnahmen bei sinkenden Kundenfrequenzen und Umsätzen in existenziellen Schwierigkeiten", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Er beklagte, dass, anders als von den Verbänden der Immobilienwirtschaft behauptet, große Teile der Vermieter nicht bereit seien, die besonderen Risiken der aktuellen Krisensituation mit ihren Vertragspartnern zu teilen.