WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung reagiert abwartend auf Israels Zusagen zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. "Was zählt, sind Ergebnisse - und zwar nachhaltige Ergebnisse", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen David Cameron in Washington. "Und darauf werden wir in den kommenden Tagen sehr genau achten", betonte Blinken. "Dazu gehört auch, dass die Hilfe, die in den Gazastreifen gelangt, effektiv im gesamten Gazastreifen verteilt wird, nicht nur im Süden oder im Zentrum des Gazastreifens. Sie muss auch in den Norden gelangen."
Israel, das seit Oktober die islamistische Hamas bekämpft, steht wegen der Beschränkung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen international stark in der Kritik. Vor allem im Norden des abgeriegelten Küstengebiets sei die Lage katastrophal, warnen Hilfsorganisationen. Es drohe eine Hungersnot.
Nach einer deutlichen Warnung des Verbündeten USA hatte Israel am Freitag angekündigt, den Hafen Aschdod und den Grenzübergang Erez für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden Gazas zu verbessern.
Blinken sagte, am Montag seien mehr als 400 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangt. Das sei ein Rekordwert. "Die eingegangenen Verpflichtungen und die ersten Schritte zur Umsetzung dieser Verpflichtungen sind positiv, aber es muss noch viel mehr geschehen, damit die Menschen in Gaza das haben, was sie brauchen." Die US-Regierung werde die Bemühungen Israels an den Ergebnissen messen - "und daran, ob sie aufrechterhalten werden".