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Börse Frankfurt-News: Kleine Werte, große Widrigkeiten (Nebenwerte)

Veröffentlicht am 17.10.2022, 09:55
Aktualisiert 17.10.2022, 10:00
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Energiekrise und steigende Zinsen machen geringer kapitalisierten Unternehmen zu schaffen. Selbst die, deren Geschäft läuft, haben zu kämpfen. Die Fragen gehen diesmal an Friedrich Pehle von 2G Energy (ETR:2GBG).

17. Oktober 2022. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Zeiten bleiben schwer für kleine Unternehmen an der Börse. In Krisenzeiten gilt der Blick oft eher den großen Unternehmen - wenn überhaupt. "Die zuletzt unerfreuliche Performance der 2G-Aktie ist sicherlich nicht der Geschäftsentwicklung geschuldet. Die Unternehmensentwicklung ist, trotz aller Verwerfungen, unverändert positiv", erklärt der Finanzchef von Scale-Mitglied 2G Energy Friedrich Pehle (s. Interview unten).

Deutsche Rohstoff und Formycon: Vom Allzeithoch entfernt

Auch die Kurse anderer Unternehmen, deren Geschäft eigentlich brummt, schwächeln. So fiel die Deutsche Rohstoff-Aktie (4:DR0G) vom Allzeithoch im Juni bei 33,70 Euro auf kurzzeitig 20 Euro, am Freitagmorgen sind es 22,80 Euro. Das Unternehmen fördert schwerpunktmäßig Öl und Gas in den USA und profitiert stark von den aktuell hohen Energiepreisen. Für 2024 peilt Deutsche Rohstoff nun einen Umsatz von 120 Millionen Euro und ein EBITDA von über 100 Millionen Euro an.

Auch die in diesem Jahr lange sehr gut gelaufene Formycon-Aktie (4:FYB) hat zuletzt verloren. Der Kurs liegt mit aktuell 70,50 Euro deutlich unter dem Allzeithoch von 88 Euro im August. Das Unternehmen aus Martinsried bei München entwickelt Biosimilars, also kostengünstige biopharmazeutische Nachfolgeprodukte. Im Sommer war mit FYB201 zur Behandlung schwerer Netzhauterkrankungen ein erstes Produkt in Europa zugelassen worden.

Nur wenige Gewinner

Der Scale All Share, der alle Scale-Mitglieder abbildet, liegt am Freitagmorgen bei 1.190 Punkten, vor einem Monat waren es noch rund 1.350 Zähler. Auch der Auswahlindex Scale 30 hat im Monatsvergleich nochmals nachgegeben und notiert aktuell bei 1.033 Punkten. Ähnlich wie im DAX, MDAX und SDAX kommen nur noch wenige Unternehmen auf Sicht von zwölf Monaten auf eine positive Entwicklung. Zu den wenigen gehören Daldrup & Söhne (4:4DSG) mit einem Kursanstieg von 4,30 auf 7,54 Euro seit Oktober 2021. Auch Publity (4:PBYG), Formycon (4:FYB), SGT German Private Equity (4:SGFn) und Beta Systems Software (104:BSSG) zählen dazu.

Helma leidet - schwächelnde Baukonjunktur

Stark zu kämpfen hat unterdessen Helma Eigenheimbau (4:H5EG). Der Anbieter von Massivhäusern musste Ende September die Insolvenz eines wichtigen Subunternehmens bekannt geben. Helma will die zügige und sichere Fertigstellung der ursprünglich bei diesem Unternehmen beauftragten Ferienhäuser anderweitig gewährleisten. Dazu gebe es "fortgeschrittene Gespräche mit überwiegend regionalen Handwerksfirmen". Schon zuvor hatte die Aktie wegen der steigenden Zinsen und sich eintrübenden Baukonjunktur geschwächelt. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs mehr als halbiert auf aktuell 25,80 Euro.

Gleich zwei Analysehäuser raten bei Helma allerdings weiter zum Kauf. GBC hat nach der Insolvenz des Subunternehmens das Kursziel zwar von 83,35 Euro auf 54,35 Euro reduziert, damit wäre aber immer noch viel Luft nach oben. Auch Montega empfiehlt weiter den Kauf und sieht die Aktie bei 59 Euro als fair bewertet an. "Die gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen fressen sich zunehmend auch in den deutschen Wohnungsbau", schreibt Montega zwar. Insbesondere für langfristig orientiert Investoren sei die Aktie aber weiterhin kaufenswert.

Analysten: Daldrup und 2G zu billig

Das Analysehaus SMC Research sieht beim Bohrtechnik- und Geothermie-Spezialisten Daldrup & Söhne trotz deutlichem Kursanstieg in diesem Jahr noch Potenzial. Die Analysten trauen der Aktie 8 Euro zu (aktuell 7,54 Euro). Insgesamt gehe es bei Daldrup voran, heißt es, das Unternehmen spüre ein deutlich steigendes Interesse an Geothermieprojekten. Die Rahmenbedingungen für die Erdwärmenutzung verbesserten sich in den Kernmärkten - nicht zuletzt als Reaktion auf den Bruch mit Russland.

Auch 2G Energy hat weiter Anhänger: So rät SMC Research zur Aktie, unter anderem wegen der deutlich gestiegenen Auftragseingänge. Das Kursziel liegt mit 33 Euro klar über der aktuellen Notierung (20,80 Euro). "Insgesamt spricht damit derzeit viel für eine Fortsetzung des Wachstumskurses, trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen", heißt es. First Berlin glaubt ebenfalls an die Aktie: Zwar blieben Risiken wie Lieferkettenprobleme, der Krieg in der Ukraine, Inflation und Pandemie bestehen. Nach der starken Gesamtleistung und dem konkretisierten Ausblick sehen die Analysten 2G aber auf gutem Weg, die Umsatz- und Margenschätzung des Analysehauses zu erreichen. Sie nennen ein Kursziel von 31 Euro.

Drei Fragen an ... Friedrich Pehle, CFO von 2G Energy

2G Energy könnte eigentlich Gewinner der aktuellen Energiekrise und der Energiewende sein, dennoch hat sich der Aktienkurs in diesem Jahr nicht gut entwickelt. Ist das nur der allgemeinen Marktentwicklung geschuldet?

In der Tat ist die Nachfrage nach unseren Lösungen zur dezentralen Erzeugung von Strom und Wärme im laufenden Geschäftsjahr weiter stark gestiegen. Die Unternehmensentwicklung ist - trotz aller Verwerfungen - unverändert positiv. Die aktuelle Energiekrise hat ja auch gezeigt, dass Strom in Europa äußerst knapp ist und dass Wind- und Solarenergie lange noch nicht ausreichend Strom liefern. Insofern ist die zuletzt unerfreuliche Performance sicherlich nicht der Geschäftsentwicklung geschuldet. Das bestätigen auch viele Gespräche mit nationalen und internationalen Investoren.

So mancher befürchtet, dass Ihre erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerke (BHKW) zum Auslaufmodell werden könnten. Welches Ihrer Produkte halten Sie für besonders zukunftsträchtig?

Natürlich: Erdgas-BHKW laufen letztlich irgendwann aus. Das hatten wir aber schon vor Jahren erkannt und daher bereits an Wasserstoff geforscht, als der Kohleausstieg und das Ende von Nordstream noch in weiter Ferne lagen. Deshalb haben wir 2017 das erste serienreife H2-BHKW der Welt vorgestellt. Unsere Motoren bis 1 MW sind heute universell. Der Kunde bestimmt, ob er sie zunächst mit Erdgas, Biogas oder Wasserstoff oder einer Mischung betreibt. Eine jederzeitige Umrüstung von Erdgas auf Wasserstoff garantieren wir.

Aus Anlegersicht: Was spricht für Ihre Aktie?

2G hat hoch effiziente Produkte, die in die alte, fossile Welt passen, aber auch in die neue Wasserstoff-Welt und - das ist wirklich einzigartig - in die aktuelle Übergangszeit. Diejederzeitige Umrüstbarkeit ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Kraftwerke, die H2-ready sind, die grundlastfähig sind, mit sehr hohen Wirkungsgraden, und die in kurzer Zeit zu realisieren sind, werden maßgeblich zum Gelingen der Energiewende beitragen. 2G ist der Markt- und Technologieführer im Bereich der H2-BHKW und wird daher stark von den kommenden Jahren profitieren.

2G Energy wurde 1995 im münsterländischen Heek gegründet und gehört heute zu den weltweit führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken zur dezentralen Energieerzeugung. Das Unternehmen hat neun Tochtergesellschaften und über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit und bietet ganzheitliche Versorgungslösungen etwa für Landwirte, Kommunen, die Wohnungswirtschaft, Gewerbebetriebe, die mittelständische Industrie, die Großindustrie und die Energiewirtschaft.

von: Anna-Maria Borse

© 14. Oktober 2022, Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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