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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. März 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Führt man sich die Entwicklung des DAX seit unserer vergangenen Stimmungserhebung vor Augen, so könnte man - vor allem in einer Punktbetrachtung, bei der das Börsenbarometer sogar einen kleinen Gewinn von 0,5 Prozent zeitigt - glatt auf die Idee kommen, es habe gar keine Krise gegeben. Natürlich hat seither das US-amerikanische Bankenbeben Europa erreicht und mit dem Untergang der Crédit Suisse vor allem bei den Zinsen in den USA, aber auch hierzulande für extrem starke Volatilität gesorgt. Eine Volatilität, die bei anderen großen Krisen in der Vergangenheit die Aktienmärkte teils massiv in Mitleidenschaft gezogen hat. Aber unter den gegebenen Umständen hat sich nicht nur der heimische DAX bemerkenswert gut gehalten: Der zwischenzeitliche Rücksetzer von knapp 4,6 Prozent ist jedenfalls mehr als wettgemacht worden. Die relative Ruhe der vergangenen 24 Stunden dürfte unterdessen der heute Abend (19:00 Uhr MEZ) zu Ende gehenden Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) geschuldet sein. Dabei gibt es nicht wenige Kommentatoren, die die Zusammenkunft als eine der wichtigsten der jüngeren Vergangenheit bezeichnen.
Die von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont scheinen auf jeden Fall nicht davon auszugehen, dass die US-Notenbank Entscheidungen treffen wird, die dem DAX schaden könnten. Auch von den ökonomischen Projektionen der FOMC-Mitglieder, auf deren Ausgang im derzeitigen Marktumfeld man besonders gespannt sein darf, erwartet man offenbar kein größeres Ungemach. Gut möglich allerdings auch, dass allein kurstechnische Motive für die jüngste deutliche Veränderung in unserem Börse Frankfurt Sentiment-Index ausschlaggebend waren. Dieser hat nämlich gegenüber der Vorwoche abermals angezogen und ist um 20 Punkte auf einen neuen Stand von +17 gestiegen.
Pessimisten machen Kasse
Dabei geht die jüngste Veränderung weitgehend auf einen größeren Teil von Pessimisten (13 Prozent aller Panelteilnehmer) zurück, die ihre Positionen vermutlich während der zwischenzeitlichen DAX-Schwäche seit unserer vergangenen Erhebung geschlossen haben. Etwa die Hälfte von ihnen hat ihre Engagements um 180° gedreht und sich damit sogar direkt auf die Bullenseite begeben. Unter dem Strich ist das Bärenlager damit auf den niedrigsten Stand seit dem 9. März 2022 gefallen.
Ganz anders sieht es indes bei den Privatanlegern aus, bei denen der in der vergangenen Woche bereits leicht freundliche Börse Frankfurt Sentiment-Index lediglich um 2 Punkte auf einen neuen Stand von +10 gestiegen ist. Anders ausgedrückt: Im Vergleich zu den institutionellen Pendants scheinen die Teilnehmer dieses Panels wesentlich vorsichtiger zu Werke zu gehen - zumindest hat die vorübergehende DAX-Schwäche seit unserer vergangenen Erhebung kaum Anleger dazu verleitet, sich angesichts der günstigen Einstiegskurse auf die Bullen-Seite zu schlagen.
Auch international gefragt
Mit der heutigen Befragung haben die institutionellen Investoren mit ihrem auf Jahreshoch befindlichen Optimismus erstmals denjenigen der Privatanleger überholt. Und in der relativen Betrachtung mit Sicht auf drei Monate muss man sogar bis zum 3. November 2021 zurückgehen, um einen höheren Indexwert zu finden. Dieser Optimismus ist auch insofern bemerkenswert, weil vielerorts - auch trotz der jüngsten relativen Beruhigung der Finanzmärkte - die Sorge bleibt, dass sich die Vertrauenskrise im Bankensektor doch noch ausweiten könnte.
Allerdings zeigte die gestern publizierte allmonatliche Umfrage der Bank of America (NYSE:BAC) unter internationalen Fondsmanagern, dass Aktien der Eurozone (per 16. März) weiterhin gesucht waren. So gaben immerhin netto 19 Prozent (Vormonat: 9 Prozent) der Befragten an, dort übergewichtet zu sein. Somit ist der jüngste Optimismus der heimischen Investoren zwar als eine Belastung für den DAX (Gewinnmitnahmen an der Oberseite, erstmals vermutlich um 15.500/550) zu sehen, auch weil die Unterseite im Falle eines erneuten Angriffs nunmehr schlecht unterstützt scheint. Von Euphorie kann aber selbst in der relativen Betrachtung noch keine Rede sein.
22. März 2023, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.
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