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Börse Frankfurt-News: Nicht nur Minuszeichen (Nebenwerte)

Veröffentlicht am 18.07.2022, 09:17
Aktualisiert 18.07.2022, 09:30
© Reuters.

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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Scale-Index mit den in Frankfurt gelisteten Nebenwerten fällt weiter zurück - zu schlecht ist das Börsen- und Konjunkturumfeld. So manche Aktie stemmt sich aber erfolgreich gegen den Trend, Daldrup & Söhne und Formycon etwa. Drei Fragen gehen diesmal an Ulrich Weitz, CEO von IBU-tec.

18. Juli 2022. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der allgemeinen Marktschwäche mit Rezessions-, Inflations- und Zinssorgen kann auch das Scale-Segment nicht entkommen. Selbst Höhenflieger wie die Deutsche Rohstoff AG (4:DR0G) und die Reederei Ernst Russ (104:HXCKk) mussten zuletzt Verluste hinnehmen. Doch es gibt auch Ausnahmen: Extrem gut entwickelt haben sich die Aktien von Daldrup & Söhne (4:4DSG) und Formycon (4:FYB).

Daldrup und Formycon mit Kursgewinnen

Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne hatte Anfang Juni gemeldet, 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt zu sein. Außerdem hat er seinen Umsatz 2021 fast verdreifachen können. Hintergrund seien die anhaltend rege Nachfrage nach Bohrdienstleistungen sowie einige Großaufträge. Der Kurs sprang in kurzer Zeit von 5 auf über 8 Euro.

Ebenfalls gut steht die Aktie des Biotech-Unternehmens Formycon da. Nach 58 Euro Anfang des Jahres kletterte der Kurs kurzzeitig auf 82,70 Euro. Jetzt sind es immer noch 73,50 Euro. Das Unternehmen aus Martinsried bei München entwickelt Biosimilars, also kostengünstige biopharmazeutische Nachfolgeprodukte. In Kürze soll mit FYB201 ein erstes Produkt in den USA und Europa zugelassen werden. Die britische Aufsichtsbehörde hat die Genehmigung bereits erteilt.

Segment als Ganzes leidet

Daldrup & Söhne steht von der Kursentwicklung auf Zwölfmonatssicht mittlerweile auch am besten da. Es folgen die Deutsche Rohstoff AG, der Gewerbeimmobilieninvestor Publity (4:PBYG), Beta Systems Software (104:BSSG), die Mediengruppe Edel SE (4:EDLG), Ernst Russ und Formycon.

Der Scale All Share, der alle Scale-Mitglieder abbildet, hat im Vergleich zum Vormonat abermals verloren. Am Freitagmorgen liegt der Index bei 1.464 Punkten, vor einem Monat waren es 1.594 Zähler. Der Auswahlindex Scale 30 notiert aktuell bei 1.215 nach 1.297 Punkten Mitte Juni.

Rücksetzer nach Rally: Deutsche Rohstoff und 2G

Die Deutsche Rohstoff AG gehört trotz jüngstem Kursrücksetzer immer noch zu den Gewinnern in diesem Jahr. Seit Anfang Januar ist der Kurs von 20 auf zwischenzeitlich 33 Euro gestiegen, aktuell sind es wieder 26,30 Euro. Das Unternehmen profitiert von den hohen Rohstoffpreisen. Für das erste Halbjahr konnten die Mannheimer daher sehr gute vorläufige Zahlen präsentieren: Umsatz und Gewinn stiegen deutlich.

Nach Einschätzung der Analysten von First Berlin Equity Research ist die Deutsche Rohstoff-Aktie viel zu billig. Sie bestätigen ihre Kaufempfehlung, haben ihr Kursziel wegen des zuletzt wieder gesunkenen Ölpreises aber von 43 auf 36 Euro reduziert. Schon länger schwächelt die Aktie des Blockheizkraftwerkbauers 2G Energy (4:2GBG). Sie kostet aktuell 22 Euro nach 32,65 Euro im Allzeithoch im April. Dabei hat das Unternehmen vor kurzem seine Umsatz- und Ergebnisprognosen bestätigt und eine stark steigende Nachfrage nach Blockheizkraftwerken (BHKW) mit alternativen Gasen gemeldet. Auch der Auftragseingang für Erdgas-BHKW sei unverändert auf hohem Niveau, als Übergangslösung und Absicherung.

Das Analysehaus SMC sieht nach der kräftigen Kurskorrektur nun ein deutliches Aufwärtspotenzial für 2G und hat das Votum "Buy" bekräftig. Das Kursziel liegt bei 35 Euro. Wegen der Gassorgen könne das Geschäft mit Erdgas-BHKW in Deutschland zwar leiden, heißt es. Auf globaler Ebene könnten aber die Effizienzvorteile der BHKW überwiegen. Die mit Erdgas betriebenen Anlagen von 2G arbeiten effizient und können auf Wasserstoff und Biogas umgerüstet werden. Den angekündigten Aktiensplit hat 2G mittlerweile übrigens umgesetzt.

Kurshalbierung bei Ökoworld

Für die ÖkoWorld-Aktie, neben 2G eine weitere "grüne" Scale-Aktie, ging es speziell im vergangenen Jahr steil nach oben. Das Geschäft für den Anbieter von Ökofonds lief wie geschmiert durch die gute Aktienmarktentwicklung und die stark steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen. Im Juni meldete das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 kräftige Zuwächse bei Umsatz und Jahresüberschuss. Dieses Jahr ist das Kapitalmarktumfeld allerdings viel rauer. Nach in der Spitze 119 Euro 2021 geht die Aktie nun zu nur noch 54,80 Euro über den Tisch. Die BankM sieht eine klare Unterbewertung, rät zum Kauf und nennt ein Kursziel von 90,76 Euro.

Greentech-Pionier IBU-tec: Zu stark abgestraft?

Das schwierige Umfeld setzt auch IBU-tec advanced materials (4:IBU) zu. Das Weimarer Spezialchemieunternehmen (s. "Drei Fragen") war im März 2017 zu einem Ausgabepreis von 16,50 Euro an die Börse gegangen. Der Kurs stieg bis auf 55,20 Euro im Juni 2021, aktuell kostet die Aktie nur noch 22,70 Euro. Grund ist das energieintensive Geschäft. Dem von IBU-tec angebotenen LFP-Batteriematerial, wichtiger Bestandteil von Batterien für die Elektromobilität und stationäre Energiespeicher, wird aber viel Potenzial zugesprochen.

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Drei Fragen ... diesmal an Ulrich Weitz, CEO von IBU-tec

Die IBU-tec-Aktie hat sich zwischen Ende 2020 und Ende 2021 extrem gut entwickelt, in diesem Jahr schwächelt sie aber. Ist das nur der allgemeinen Marktentwicklung geschuldet, und welche Rolle spielt der hohe Gaspreis?

Zum einen unterliegen wir als Wachstumswert stärker allgemeinen Marktentwicklungen als andere Aktien. Auch die Zinsentwicklung macht sich bemerkbar. Zum anderen sind wir durch unser energieintensives Geschäft wie alle Chemieunternehmen sehr vom Gas abhängig. Unsere Performance ist aber weiterhin stark: Wir sind sehr optimistisch, unsere Ziele für das Halbjahr zu erreichen.

Sie bezeichnen sich als Greentech-Pionier und sind der bislang einzige europäische Hersteller von LFP-Batteriematerialien. Wann wird sich das in den Zahlen niederschlagen?

Wir produzieren seit Oktober 2021 eigenes LFP-Batteriematerial, das unter anderem in Batterien für Energiespeicher und in der Elektromobilität genutzt wird. Seither sprechen wir mit Kunden über Bedarfe und verschicken Probenmaterial. Dabei sind Qualifizierungszeiten von sechs Monaten bis zu drei Jahren üblich. Entsprechend steigern wir die Produktion in den nächsten Jahren und planen ab 2025 mit einer Verdopplung unseres Umsatzes auf 100 bis über 130 Millionen Euro.

Aus Anlegersicht: Was spricht für Ihre Aktie?

Ganz klar die Wachstumsperspektive: Wir sind europäischer Pionier in einem wachsenden Markt mit einem absehbar enormen Bedarf für Batterien. Wir verfügen über das Knowhow und die Erfahrung in der Verarbeitung anspruchsvoller Materialien. Und wir haben ein qualitativ hochwertiges Produkt mit viel Potenzial. Aus unserer Sicht alles Argumente, die unsere Aktie im aktuellen Marktumfeld attraktiv machen.

Die IBU-tec-Gruppe entwickelt und produziert innovative Materialien für die Industrie. Dabei vereint sie zum Teil patentgeschützte Technologie der thermischen Verfahrenstechnik mit dem Prozess- und Material-Knowhow von rund 250 Mitarbeitern. Zu den eigenen Produkten zählen LFP-Batteriematerial sowie Lösungen zur Luftreinigung, Ressourcenschonung oder der Reduktion von Plastikverpackungen. IBU-tec sieht sich damit bei globalen Megatrends langfristig gut positioniert - besonders beim Klima- und Umweltschutz.

von: Anna-Maria Borse

© 15. Juli 2022, Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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