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Börse Frankfurt-News: Renditetalfahrt gestoppt (Anleihen)

Veröffentlicht am 09.12.2022, 15:03
Aktualisiert 09.12.2022, 15:15
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 9. Dezember 2022. Frankfurt (Börse Frankfurt). In den vergangenen Tagen ist der Anleihenmarkt von gestiegenen Rezessionsängsten getrieben worden. Trotz dieser Rezessionsängste hatten sich die US-Arbeitsmarktzahlen robust gezeigt und somit die Zinserwartungen an den Anleihenmärkten wieder angezogen. Die Renditen insbesondere langlaufender Anleihen hatten indess jedoch nachgegeben. Nun richtet sich der Fokus auf die US-Erzeugerpreise und auf die Inflationsdaten der USA.

Am Freitag steht der Bund Future bei 141,74 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit 1,82 Prozent. "Der flach verlaufende Aufwärtstrend beim Bund-Future ist intakt", erklären Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba. Nach einer kleinen Korrektur vom Vortag bleibe das technische Bild konstruktiv.

"Den Marktteilnehmern ist nun bewusst, dass die Zinsen weiter steigen werden, wenn auch womöglich in kleineren Schritten", berichtet Tim Oechsner vom Steubing vom Frankfurter Parkett mit Blick auf die Woche.

Hans-Joachim Lübbing von der Commerzbank (ETR:CBKG) verweist außerdem auf die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA: "Die Zahlen für Erstanträge blieben auf niedrigem Niveau, die fortlaufenden Anträge haben jedoch den höchsten Stand seit Februar erreicht." Diese Nachricht habe genügt, um die 10-jährigen US-Renditen nach oben zu heben.

Mit Inflationsdaten neuer Renditeanstieg zu erwarten?

"Aktuell rechnet der Markt damit, dass die FED den Leitzins bis Mitte nächsten Jahres auf 5 Prozent erhöht, dann aber bereits zum Jahresende wegen eines deutlichen Wirtschaftsabschwunges wieder um 50 Basispunkte reduziert", fasst Lübbing zusammen. Demgegenüber stünden FED-Kommentare, dass der Zins nach Erreichen des Gipfels erst einmal auf diesem Niveau gehalten werden könnte. "Wenn die nächsten Inflationsdaten am oberen Ende überraschen sollten, könnte sich hier ein Potential für eine Revision der Marktsicht ergeben und zu einem Renditeanstieg führen", prognostiziert Lübbing.

Die FED wird am 14. Dezember während ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung die Zinsen erneut festlegen. Die EZB trifft diese Entscheidung für den Euroraum am 15. Dezember. "Mehrheitlich wird mit einer Reduzierung des Zinserhöhungstempos von 75

auf 50 Basispunkte gerechnet", fassen Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba zusammen. "Konjunkturelle Sorgen und die Erwartung, dass die Inflation den Hochpunkt überwunden hat, bilden die Basis für diese Einschätzung." Im Vorfeld werde die November-Inflationsrate in den USA viel Beachtung finden.

Letzter Hinweis vor US-Inflationsdaten heute

Einen letzten wichtigen Hinweis zur Inflation geben die Erzeugerpreise aus den USA vorab:

"Sollten die Erzeugerpreise in den USA einen rückläufigen Preisdruck anzeigen, könnten die Kurse wieder steigen", prognostiziert die Helaba. Der US-Erzeugerpreisindex wird am heutigen Nachmittag veröffentlicht.

Die Vorgaben für die monatliche Veränderung der Erzeugerpreise sind nach Angaben der Helaba uneinheitlich. Die wieder höheren Erdgaspreise deuteten auf Anstiegspotenzial hin, während rückläufige einen dämpfenden Einfluss hätten. "Klar dürfte hingegen sein, dass die Jahresraten sowohl beim Gesamtindex als auch bei den Kernpreisen sinken. Die Basiseffekte wegen des steilen Preisanstiegs im Herbst und Winter 2021 beginnen nun durchzuschlagen." Darüber hinaus gäbe es auch umfragebasierte Hinweise auf einen nachlassenden Preisdruck.

Liquidität sinkt im Anleihenhandel

Beate Mägerle von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank zeichnet ein gemischtes Bild der Woche im Anleihenhandel: "Käufe und Verkäufe halten sich die Waage." Grundsätzlich würden viele Anleger*innen sich vor den Zinsentscheidungen in Zurückhaltung üben. Ohnehin lasse aber gegen Jahresende die Aktivität nach.

"Die Liquidität bei den Anleihen ist zuletzt, mit zunehmender Nähe zu den Weihnachtstagen, weiter gesunken", beschreibt auch Oechsner das Geschehen. Die Spannen zwischen Kauf- und Verkaufkursen seien entsprechend breiter und das Handeln entsprechend schwieriger. "Insgesamt erhöhen die rückläufige Volatilität und ausbleibende Erholungstendenzen die Risiken, während echte Impulse fehlen." Auch der Markt für Neuemissionen speziell in Europa konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen.

Weiterhin gesucht sind bei Steubing die Anleihen des Automobilzulieferers ZWL Zahnradwerk Leipzig mit 6,5 Prozent Kupon und Laufzeit bis 2025. Sie steigen um 1,55 Prozent auf 98 Prozent. Bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank ist eine Hybridanleihe des Onlinehändlers Otto mit 4 Prozent Kupon ohne Laufzeitbegrenzung gesucht. "Hier haben wir gute Umsätze", erklärt Mägerle.

von: Antje Erhard, 9. Dezember 2022, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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