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Chinas Konjunkturpaket: Der Gamechanger oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Veröffentlicht am 24.09.2024, 18:35
© Reuters.
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Investing.com - Wenn du auf der Suche nach Anzeichen bist, dass China ernst macht mit der Ankurbelung seiner Wirtschaft, dann könnte das jüngst vorgestellte Konjunkturpaket ein vielversprechendes Signal sein. Statt wie bisher auf kleinteilige Maßnahmen zu setzen, kündigten Chinas Finanzbehörden (PBOC, NFRA und CSRC) nun ein ein koordiniertes Paket an, das die Märkte aufhorchen ließ. Doch trotz der positiven Reaktionen stellt sich die Frage: Reicht das aus, um das angeschlagene Wachstum Chinas nachhaltig wieder in Schwung zu bringen?

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Zentralbank im Fokus: Zinssenkungen und Lockerungen

Die wohl bedeutendsten Maßnahmen kamen von der People's Bank of China (PBOC). Die Zentralbank hat die Mindestreserveanforderung für Banken um 50 Basispunkte gesenkt – und lässt die Tür offen für weitere Senkungen um bis zu 50 Basispunkte bis Jahresende. Außerdem wurden mehrere Zinssenkungen in Aussicht gestellt: der 7-tägige Reverse-Repo-Satz sinkt um 20 Basispunkte, der 1-jährige Mittelfristkreditfazilität-Satz (MLF) um 30 Basispunkte. Auch die Zinsen auf Bankdarlehen und Einlagen sollen im ähnlichen Ausmaß sinken.

Für den Immobiliensektor, der seit Monaten unter Druck steht, gibt es ebenfalls gezielte Unterstützung. Die Mindestanzahlung für den Kauf einer Zweitimmobilie wird von 25 % auf 15 % gesenkt, was Käufer anlocken soll. Zudem wird die PBOC nun 100 % der Finanzierung für Banken im Rahmen des sogenannten „Property Destocking“-Programms übernehmen. Ein Schritt, der durchaus Potenzial hat, das Angebot von Wohnraum zu stabilisieren. Zudem sollen bestehende Hypothekenzinsen um rund 50 Basispunkte gesenkt werden, um Kreditnehmer zu entlasten.

Auf den ersten Blick klingt dies nach einem umfassenden Paket, das für Stabilität sorgen könnte. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass die Wirkung begrenzt sein dürfte.

Reicht das aus, um das Wachstum anzukurbeln?

Auch wenn die Senkung der Mindestreserveanforderung kurzfristig etwas Druck von den Banken nimmt und deren Profitabilität stärkt, bedeutet das nicht automatisch, dass es zu einer stärkeren Kreditvergabe kommt. In Zeiten schwacher Kreditnachfrage – und genau das ist aktuell in China der Fall – bleibt der Effekt von Zinssenkungen oft überschaubar. Die angekündigten Maßnahmen führen zu einem Rückgang der Kreditkosten um 20 bis 30 Basispunkte, was kaum ausreicht, um die Investitionslust von Unternehmen oder Konsumenten entscheidend zu steigern. Vor allem, da die Realzinsen aufgrund der niedrigen Inflation weiterhin hoch bleiben.

Die Maßnahmen im Immobilienmarkt sind ebenfalls eher verhalten. Die Senkung der Anzahlung für Zweitimmobilien ist begrüßenswert, aber die Anzahlung für Erstimmobilien – die wirklich entscheidend ist – wurde bereits im Mai gesenkt, ohne dass dies den Immobilienmarkt entscheidend beleben konnte. Auch die erhöhte PBOC-Finanzierung im Rahmen des „Property Destocking“-Programms dürfte nicht ausreichen, um den stagnierenden Immobilienmarkt signifikant anzukurbeln. Hier wären zusätzliche fiskalische Anreize nötig.

Wird der Konsum profitieren?

Ein weiteres Problemfeld ist der private Konsum. Zwar sollen die Senkungen der Hypothekenzinsen die Zinslast der Haushalte um etwa 150 Milliarden RMB verringern, doch diese Entlastung wird teilweise durch die geplante Senkung der Einlagenzinsen neutralisiert. Das bedeutet: Die Haushalte werden am Ende nur geringfügig mehr Geld in den Taschen haben. Von einem nennenswerten Konsumimpuls kann daher nicht die Rede sein.

Fiskalische Unterstützung ist der Schlüssel

Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass die Geldpolitik allein nicht ausreichen wird, um das Wirtschaftswachstum Chinas wieder auf die Beine zu bringen. Die Haushalte verschulden sich kaum und viele Unternehmen zögern, neue Kredite aufzunehmen. In dieser Situation verliert die Geldpolitik an Schlagkraft. Ein echter Turnaround wird nur mit zusätzlicher fiskalischer Unterstützung gelingen. Doch bisher gibt es hier nur moderate Anzeichen dafür, dass die Regierung plant, ihre Staatsausgaben substanziell zu erhöhen.

Es besteht allerdings Hoffnung, dass diese Ankündigung ein Umdenken bei den chinesischen Behörden signalisiert. Die Bereitschaft, größere Schritte zu gehen, scheint gestiegen zu sein. Doch die Bedenken über die Tragfähigkeit der Schulden schränken den Handlungsspielraum ein. Solange diese Hemmnisse nicht überwunden werden, bleibt das Wachstumspotenzial begrenzt.

Fazit: Eine erste Reaktion, aber kein Gamechanger

Das neue Maßnahmenpaket der PBOC, NFRA und CSRC ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Durchbruch. Ohne umfangreichere fiskalische Impulse wird es schwierig, die Wirtschaft langfristig zu stabilisieren. Zwar reagieren die Märkte vorerst positiv, aber die Frage bleibt: Wann wird China endlich das volle Potenzial seiner politischen Instrumente ausschöpfen? Anleger sollten vorsichtig bleiben, denn die angekündigten Maßnahmen könnten nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Wenn du auf der Suche nach einer nachhaltigen Erholung bist, musst du dich wahrscheinlich noch etwas gedulden.

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