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Comic: Das Inflationsgespenst erwacht: Wie reagieren die Zentralbanken?

Veröffentlicht am 02.03.2021, 15:37
Aktualisiert 02.03.2021, 15:43
© Investing.com

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die globalen Finanzmärkte schreckten letzte Woche kurz auf, als das Inflationsgespenst seine Ketten lautstark rasseln ließ und damit Investoren und Zentralbanker auf der ganzen Welt verunsicherte.

Es ist leicht zu erkennen, warum das der Fall war: Die globalen Rohstoffpreise sind in der letzten Zeit in die Höhe geschossen. So erreichte Kupfer den höchsten Stand seit 10 Jahren und Rohöl den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr. Eine gewaltige Verschiebung des Konsumverhaltens hat die Preise für bestimmte Güter in die Höhe getrieben, verschärft durch Unterbrechungen in den globalen Lieferketten.

In den USA bringt die neue Regierung von Joe Biden ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket auf den Weg, während die Federal Reserve mit 120 Milliarden Dollar monatlich so schnell Geld druckt wie noch nie zuvor. In der Eurozone diskutiert die Europäische Zentralbank immer noch über eine mögliche notwendige Beschleunigung ihres quantitativen Lockerungsprogramms, das nach regionalen Maßstäben zwar gigantisch ist, aber gerade einmal halb so groß ist wie das der Fed.

Die Inflationsrate in der Eurozone liegt wieder über der Nulllinie, und die brasilianische Teuerung stieg den achten Monat in Folge auf 4,6%. Sie erreichte damit den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Indiens Verbraucherpreisindex erhöhte sich im November auf ein vorläufiges Hoch von über 7%, bevor eine bitter nötige Entspannung bei den Lebensmittelpreisen sie im Januar auf knapp über 4% zurückgehen ließ.

Das Inflationsgespenst möchte Sie glauben machen, dass die historisch lockere Geldpolitik der Zentralbanken auf der ganzen Welt einfach den Weg für eine umfassende Geldentwertung ebnet. Dass jemand bereit ist, über 50.000 Dollar für ein Stück Computer-Code zu bezahlen, deutet darauf hin, dass das Vertrauen in die Fähigkeit des Dollars zum Erhalt seiner Kaufkraft nicht gerade unumstößlich ist.

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Die Realität der Inflation - wie bei Geistern im Allgemeinen - ist jedoch, dass es sie nicht gibt. Zumindest nicht in einer Form, die die Weltwirtschaft zu destabilisieren droht.

Fed-Chef Jerome Powell hat es vergangene Woche in einer zweitägigen Anhörung vor dem Kongress unverblümt gesagt: die Wirtschaft ist mit 10 Millionen Arbeitsplätzen weniger als vor einem Jahr immer noch enorm schwach. Wie die Analysten von TS Lombard betonen, wird es in diesem Jahr um eine Erholung im Dienstleistungssektor gehen, in dem in der Regel weniger gezahlt wird als im verarbeitenden Gewerbe. Daher wird die Schaffung neuer Arbeitsplätze das Wachstum des durchschnittlichen Stundenlohns drücken, der ein zentraler Indikator für die Inflation ist. Die Experten von TS Lombard sehen die Kerninflation Ende dieses Jahres bei 1% und erst Ende 2022 auf 1,75% ansteigen.

Ein inflationäres Umfeld in der Eurozone ist sogar noch illusorischer: Die Währungsunion hatte das Inflationsziel der EZB bereits vor dem Ausbruch der Pandemie für ein Jahrzehnt unterschritten. Der Verbraucherpreisindex liegt nun wieder bei 0,9%, was fast ausschließlich auf das Ende der pandemiebedingten Senkung des deutschen Mehrwertsteuersatzes, Anpassungen der nationalen Regelung zur Bepreisung von Kohlendioxid und das Ausbleiben des Konsums in der gesamten Region zurückzuführen ist. Analysten von ABN AMRO (AS:ABNd) schätzen, dass die Kerninflation im Februar tatsächlich von 1,4% auf 1,2% gesunken ist.

So sehr sie auch eine gute Geistergeschichte lieben, im Inneren ihres Herzens wissen Anleiheinvestoren, dass das Gerede von Inflation "Quatsch". Die Anleiherenditen der Eurozone drehten deutlich nach unten, nachdem EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel letzte Woche sagte, dass die EZB auf jeden ungerechtfertigten Abverkauf bei Anleihen mit noch größeren Interventionen reagieren würde, um die Renditen niedrig zu halten. Die australische Zentralbank schlug Anleihe-Bären, die es wagten, ihr Versprechen, die Renditen niedrig zu halten, in ähnlicher Weise in die Flucht, indem sie die Käufe von drei- und zehnjährigen Anleihen in der letzten Woche drastisch erhöhte.

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In Brasilien und Indien, wo die Erinnerungen an die Inflation frischer sind und insbesondere die Lebensmittelpreise eine größere Rolle in der nationalen Wirtschaftsdebatte spielen, müssen die Zentralbanken offenbar härter gegen einen unerwünschten Anstieg der Anleiherenditen vorgehen. Die 10-jährigen Anleiherenditen beider Länder erreichten kürzlich neue 12-Monats-Hochs und gehen weiter nach oben an.

Aber selbst hier sehen Analysten die Sorgen als weitgehend übertrieben an. Die JPMorgan-Analysten unter der Leitung von Bruce Kasman weisen darauf hin, dass der kürzlich ausgelöste Volatilitätsanstieg "durch die Bedenken über eine Wiederholung der finanziellen Instabilität (in den Schwellenländern) während des Taper Tantrums 2013 ausgelöst wurde."

"Wir glauben nicht, dass die Volkswirtschaften der Schwellenländer in der gleichen Weise anfällig sind wie 2013, zum Teil weil es kaum Anzeichen für eine Überhitzung gibt und externe Ungleichgewichte dieses Mal praktisch nicht vorhanden sind", schrieb Kasman letzte Woche in einer Notiz.

Aktuelle Kommentare

gar nichts wird erwachen seit 2008
Those who tried to orientate themselves on the knee from 1921-23 did not understand the current situation.
Das heißt..nur Papier und Tinte wird als Inflationgütter gepriesen
Vielen Dank für die Zusammenfassung :-)
TL;DR mit noch mehr Geld... FED goes BRRRRRRGME to the MOOOON
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