Investing.com - Die US-Aktienmärkte dürften heute mit Gewinnen in den Handelstag starten, doch geopolitische Unsicherheiten, Handelsfragen und die bevorstehende Veröffentlichung des Fed-Sitzungsprotokolls sorgen für moderate Zurückhaltung. Nach einem Gipfeltreffen zwischen US- und russischen Vertretern wird US-Präsident Donald Trump voraussichtlich noch vor Monatsende auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin treffen. Unterdessen gibt es neue Entwicklungen rund um Elon Musks Social-Media-Plattform X: Berichten zufolge laufen derzeit Gespräche über eine Kapitalerhöhung – mit einer Bewertung von 44 Milliarden Dollar.
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1. US-Futures leicht im Plus
Die US-Aktienmärkte legen heute auf breiter Front zu, während viele Anleger gelassen auf das erste Sondierungsgespräch zwischen den USA und Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sowie auf neue Zolldrohungen von US-Präsident Trump reagieren.
Aktuell zeigt sich der Dow Future kaum verändert, während der S&P 500 um 0,1 % zulegt und der Nasdaq 100 ebenfalls um 0,1 % steigt.
Die wichtigsten US-Indizes schlossen gestern überwiegend im Plus, nachdem sie den Großteil des Handelstags ohne klare Impulse verbracht hatten. Der S&P 500 gehörte zu den größten Tagesgewinnern und markierte ein neues Allzeithoch.
Bei den Einzelwerten rückte Intel (NASDAQ:INTC) in den Fokus, nachdem Berichte aufkamen, dass Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) und Broadcom (NASDAQ:AVGO) über eine mögliche Aufspaltung des Chipherstellers in zwei Unternehmen nachdenken. Auch die Aktie von Constellation Brands (NYSE:BBWI) legte zu, nachdem Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) eine neue Investition in das Unternehmen bekannt gegeben hatte.
Trotz der geopolitischen Unsicherheiten und zunehmender Handelsspannungen bleibt das übergeordnete Marktbild in einer durch einen Feiertag verkürzten Handelswoche weitgehend unverändert.
„Das lange Feiertagswochenende hat viele Nachrichten gebracht, aber nachdem wir alles durchgesehen haben, bleibt das übergeordnete Narrativ weitgehend dasselbe“, schreiben die Analysten von Vital Knowledge in einer Mitteilung an Kunden.
2. Fed-Protokoll steht an
Ein möglicher Impuls für die Aktienmärkte könnte heute von der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der US-Notenbank ausgehen. Die Fed hatte sich entschieden, die Zinssätze unverändert zu lassen, und signalisierte dabei eine abwartende Haltung gegenüber möglichen künftigen Zinssenkungen.
Viele Anleger hoffen, dass das Protokoll Aufschluss darüber gibt, wie sich die Geldpolitik in den kommenden Monaten entwickeln könnte. Besonders spannend ist die Frage, ob und wann wieder mit Zinssenkungen zu rechnen ist.
Die Zurückhaltung der Fed hat mehrere Gründe. Bereits zuvor hatten ihre Vertreter gewarnt, dass die von Trump vorgeschlagenen neuen Zölle den Inflationsdruck verstärken könnten. Zudem zeigen jüngste Daten, dass sich das Preiswachstum möglicherweise wieder beschleunigt, während das Verbrauchervertrauen nachlässt und die Einzelhandelsumsätze rückläufig sind.
Mehrere Notenbankvertreter begründeten ihre Entscheidung vom Januar, Zinssenkungen vorerst aufzuschieben, mit der weiterhin über dem 2 %-Ziel liegenden Inflation. Gleichzeitig bleibt die US-Wirtschaft insgesamt robust – ein weiterer Faktor, der für eine vorsichtige Geldpolitik spricht.
3. Trump deutet Putin-Gipfel an
US-Präsident Donald Trump hat gestern angedeutet, dass er sich noch vor Ende Februar mit Russlands Staatschef Wladimir Putin treffen könnte. Er erklärte zudem, dass Moskau nach Gesprächen zwischen Vertretern beider Länder „etwas tun wolle“, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Bei dem Treffen in Saudi-Arabien wurden weitere Verhandlungen in Aussicht gestellt – obwohl Berichten zufolge Russland seine Forderungen verschärft hat, insbesondere in Bezug auf eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.
Trumps Kritiker bemängeln zudem, dass Kiew an den Gesprächen in Riad nicht beteiligt war. Es waren die ersten direkten Verhandlungen zwischen den USA und Russland seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Die Ukraine hat bereits klargestellt, dass sie kein Friedensabkommen akzeptieren wird, das ohne ihre Beteiligung geschlossen wurde – eine Haltung, die auch Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützt.
4. Trump will 25 % Zölle auf Importfahrzeuge erheben
Auch in Sachen Zölle bleibt US-Präsident Trump aktiv. Er kündigte an, Importzölle auf Fahrzeuge in Höhe von „nahezu 25 %“ zu erheben, ebenso wie zusätzliche Abgaben auf Halbleiter und pharmazeutische Produkte.
Diese Ankündigung reiht sich in eine Serie von Zolldrohungen ein, die Trump seit seiner Vereidigung für die zweite Amtszeit im vergangenen Monat ausgesprochen hat.
Vergangene Woche erklärte er, dass bereits am 2. April umfassende gegenseitige Zölle in Kraft treten könnten – einen Tag nach Ablauf der Frist, innerhalb derer seine Berater Vorschläge für weitreichende Handelsmaßnahmen vorlegen sollten. Diese könnten den internationalen Handel erheblich beeinflussen.
In den letzten Wochen hat Trump bereits einen Zoll von 10 % auf chinesische Waren verhängt und den 12. März als Stichtag für Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte festgelegt. Zudem kündigte er Abgaben von 25 % auf Waren aus Kanada und Mexiko an, verschob diese jedoch um einen Monat, nachdem er Zugeständnisse bei der Grenzsicherung erreicht hatte.
„Wir bezweifeln, dass Trumps Drohungen mit Vergeltungszöllen oder seine protektionistische Politik bereits vollständig in den Märkten eingepreist sind“, erklärten Analysten von Capital Economics in einer Mitteilung an ihre Kunden. „Sobald die Zölle in Kraft treten, erwarten wir steigende Renditen für US-Staatsanleihen und einen stärkeren Dollar.“
5. Social-Media-Plattform X in Gesprächen zur Kapitalbeschaffung
Die von Elon Musk übernommene Social-Media-Plattform X befindet sich laut Bloomberg News in Gesprächen über eine neue Finanzierungsrunde, die das Unternehmen mit 44 Milliarden Dollar bewerten würde.
Das entspricht genau dem Betrag, den Musk 2022 für Twitter gezahlt hat – eine Überraschung, da die Bewertung von X nach der Übernahme und Umfirmierung stark gesunken war. Vor allem der Rückgang der Werbeeinnahmen setzte dem Unternehmen zu. Zudem hatte Musk einen Großteil der Belegschaft entlassen, darunter auch das Moderationsteam für Inhalte – eine Entscheidung, die viele Werbepartner skeptisch stimmte.
Inzwischen scheinen Investoren jedoch wieder Vertrauen zu fassen. Berichte deuten darauf hin, dass die Nutzeraktivität im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2024 deutlich gestiegen ist. Zudem sieht Musk die finanzielle Lage des Unternehmens mittlerweile deutlich positiver.
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