Die 5 Top-Themen für Anleger heute – Märkte im Fokus am 2.5.2025

Veröffentlicht am 02.05.2025, 09:30
Aktualisiert 02.05.2025, 12:44
© Reuters

Investing.com - Die US-Aktienmärkte dürften heute mit Gewinnen in den Tag starten. Grund dafür sind Zeichen einer Annäherung im Verhältnis zwischen China und den USA – das sorgt bei vielen Anlegern für etwas Erleichterung. Im Fokus stehen heute vor allem der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht und der neue Haushaltsentwurf der Trump-Regierung. Außerdem schauen die Märkte genau darauf, wie die Zahlen der Tech-Schwergewichte Apple und Amazon eingeordnet werden.

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1. US-Arbeitsmarktbericht im Fokus

Auch heute richten sich die Blicke der Anleger vor allem auf frische Wirtschaftsdaten – allen voran die neuen US-Arbeitsmarktzahlen. Es wird allgemein damit gerechnet, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen zurückgeht – unter anderem als Folge der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.

Für die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft rechnen Experten mit rund 138.000 – im März waren es noch 228.000. Die Arbeitslosenquote dürfte im vergangenen Monat voraussichtlich unverändert bei 4,2 % geblieben sein.

Bei den durchschnittlichen Stundenlöhnen wird ein Zuwachs von 0,3 % erwartet – das entspricht dem Anstieg vom März und würde das jährliche Lohnwachstum von 3,8 % auf 3,9 % anheben.

Trotzdem zeigt sich der US-Arbeitsmarkt bislang robust. Viele Unternehmen zögern mit Entlassungen, weil sie nach der Pandemie große Mühe hatten, überhaupt Personal zu finden. Dennoch nehmen die Warnsignale aus der Wirtschaft spürbar zu.

Die aktuellen Jobzahlen spiegeln damit auch die wachsende Unsicherheit in der US-Wirtschaft wider – vor allem vor dem Hintergrund, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal überraschend geschrumpft ist.

2. US-Futures im Plus

Die US-Aktienmärkte zeigen sich zum Wochenschluss deutlich im Plus. Für die positive Stimmung sorgen unter anderem Hinweise auf mögliche Gespräche zwischen China und den USA – das nährt die Hoffnung auf eine Entspannung im festgefahrenen Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Aktuell liegt der S&P 500 0,6 % im Plus, der Nasdaq 100 legt um 0,4 % zu und der Dow Future steigt um 0,8 %. Auch der US-Börsenindex (ETR:SXR4) profitiert von der Erleichterung an den Märkten.

Bereits gestern waren die wichtigsten US-Indizes freundlich in den neuen Monat gestartet – gestützt von starken Quartalszahlen der Tech-Schwergewichte Meta Platforms (NASDAQ:META) und Microsoft (NASDAQ:MSFT). Damit steuern alle drei großen Indizes auf die zweite Gewinnwoche in Folge zu: Für den S&P 500 wird ein Wochenplus von 1,4 % erwartet, der Dow Jones Industrial Average dürfte um 1,6 % zulegen, und der NASDAQ Composite wird voraussichtlich mit einem Wochengewinn von 1,9 % aus dem Handel gehen.

Zusätzlichen Rückenwind gibt es durch Berichte, wonach China Gespräche mit den USA in Erwägung zieht. Laut dem chinesischen Handelsministerium hat Washington über verschiedene Kanäle Bereitschaft zur Aufnahme von Verhandlungen signalisiert.

Allerdings macht Peking klar: Vor tatsächlichen Gesprächen müssten die USA ernsthafte Verhandlungsbereitschaft zeigen – etwa durch die Rücknahme der einseitig verhängten Zölle. Aktuell sieht sich China US-Zöllen in Höhe von insgesamt 145 % gegenüber und hat im Gegenzug Vergeltungszölle von 125 % auf US-Waren eingeführt.

Zudem hat die US-Regierung den zollfreien Zugang für Kleinsendungen aus China und Hongkong wieder aufgehoben – eine Maßnahme, die auf eine Verfügung von Präsident Trump aus dem Februar zurückgeht.

All das deutet darauf hin, dass ein mögliches Handelsabkommen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ein langwieriger und komplizierter Prozess werden dürfte.

3. Prognosen von Apple und Amazon dämpfen die Stimmung

Die Quartalszahlen der beiden Tech-Giganten wurden am Donnerstag nachbörslich veröffentlicht. Sowohl Apple (NASDAQ:AAPL) als auch Amazon (NASDAQ:AMZN) konnten zwar die Erwartungen übertreffen, doch ihre zurückhaltenden Ausblicke kamen bei Anlegern nicht gut an.

Apple lieferte insgesamt solide Ergebnisse für das erste Quartal. Allerdings reduzierte der iPhone-Konzern sein Aktienrückkaufprogramm um 10 Milliarden US-Dollar. CEO Tim Cook schätzte zudem, dass die von Präsident Trump verhängten Zölle in diesem Quartal zusätzliche Kosten von rund 900 Millionen Dollar verursachen könnten.

Cook sprach auch über geplante Anpassungen in der Lieferkette, um die Folgen des Handelskonflikts mit China abzufedern.

„Wir hatten eigentlich mit höheren Rückkäufen gerechnet. So wie wir Apple kennen, deutet das darauf hin, dass Tim Cook lieber etwas mehr Liquidität für schwierigere Zeiten zurückhält“, sagte Thomas Monteiro, Senior Analyst bei Investing.com. „Das ist an sich kein schlechtes Zeichen, zeigt aber, dass man sich über die kurzfristige Entwicklung nicht mehr ganz so sicher ist wie noch in früheren Quartalen.“

Amazon wiederum konnte im ersten Quartal ein Wachstum im Cloud-Geschäft melden – enttäuschte die Anleger jedoch mit einer schwächeren Gewinnprognose.

Die Cloud-Sparte Amazon Web Services steigerte ihren Quartalsumsatz um 16,9 % auf 29,27 Milliarden US-Dollar – das langsamste Wachstum seit fünf Quartalen.

Zum Vergleich: Konkurrent Microsoft hatte bereits am Mittwoch gemeldet, dass die Erwartungen für seine Cloud-Plattform Azure übertroffen wurden.

Vorbörslich notieren sowohl Apple als auch Amazon heute im Minus. Damit trübt sich die Stimmung – vor allem nach dem starken Lauf der US-Techwerte gestern, als Aktien aus dem KI-Sektor durch die überraschend guten Ergebnisse von Microsoft und Meta Platforms deutlich zulegen konnten.

4. Trump legt Haushaltsvorschlag vor

US-Präsident Donald Trump will heute seinen Haushaltsvorschlag für das Haushaltsjahr 2026 vorstellen und dem Kongress übergeben – das bestätigte ein Beamter des Weißen Hauses.

Der jährliche Haushaltsentwurf des Weißen Hauses enthält sowohl Konjunkturprognosen als auch konkrete Vorschläge dazu, wie viel Geld jede Regierungsbehörde im neuen Haushaltsjahr, das am 1. Oktober beginnt, ausgeben soll.

Laut Wall Street Journal will Trump die nicht verteidigungsbezogenen Ausgaben um 160 Milliarden US-Dollar kürzen. Besonders betroffen wären dabei Programme in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energien, Bildung und Auslandshilfe. Gleichzeitig sollen die Mittel für Grenzsicherung und Verteidigung deutlich aufgestockt werden.

Diese Sparmaßnahmen sind Teil der Pläne des neu gegründeten Department of Government Efficiency (DOGE), das unter der Leitung von Elon Musk steht. Ziel ist es, im kommenden Haushaltsjahr 150 Milliarden Dollar einzusparen – langfristig soll das Programm sogar zu Einsparungen von einer Billion Dollar führen.

Trotz der knappen republikanischen Mehrheiten im Kongress dürfte Trumps Vorschlag dort auf erheblichen Widerstand stoßen. Es ist mit langwierigen Verhandlungen über die künftigen Ausgabenprioritäten zu rechnen.

5. Rohölpreis steigt - Wochenverluste dennoch wahrscheinlich

Die Ölpreise legen im bisherigen Handelsverlauf zwar leicht zu, werden die Woche aber trotzdem mit einem Minus beenden – trotz neuer Hoffnung auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen China und den USA, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Der Preis für die Nordseesorte Brent steigt aktuell um 0,1 % auf 62,20 US-Dollar pro Barrel. Auch die US-Referenzsorte West Texas Intermediate legt leicht zu – ebenfalls um 0,1 % – und notiert bei 59,30 US-Dollar pro Barrel.

Das chinesische Handelsministerium erklärte heute, man prüfe die Möglichkeit neuer Gespräche mit den USA, betonte aber, dass echte Fortschritte nur möglich seien, wenn die USA Bereitschaft zur Aufhebung einseitiger Zölle zeigen.

Diese Aussagen folgen auf Berichte staatlicher chinesischer Medien zu Wochenbeginn, wonach US-Vertreter Kontakt zu Peking aufgenommen hätten, um über eine Wiederaufnahme der Handelsgespräche zu sprechen.

Trotz der leichten Erholung am Freitag werden beide Referenzwerte die Handelswoche mit einem Minus von mehr als 5 % abschließen. Der Grund: Die Sorge, dass der anhaltende Handelskonflikt die Weltwirtschaft abkühlen und die Ölnachfrage belasten könnte – während die OPEC+ gleichzeitig eine Ausweitung der Fördermengen vorbereitet.

Investing.com/Reuters

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