Investing.com - Öl ist so billig wie seit einem Monat nicht mehr, als die Angst vor einem Konflikt zwischen den USA und dem Iran nachlässt. In Erwartung der Unterzeichnung des Phase-1-Handelsabkommens zwischen den USA und China sind US-Aktien und Währungen von Schwellenländern auf dem Vormarsch. Die britische Wirtschaft schrumpfte im November im Vorfeld der Parlamentswahlen und Ford hatte in 2019 ein Horrorjahr in China. Das müssen Sie am Montag, dem 13. Januar, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Öl auf 1-Monatstief als Iran brodelt
Die Proteste gegen das iranische Regime breiteten sich am Sonntag den zweiten Tag im ganzen Land aus, was darauf hinweist, dass die Phase der Instabilität, die durch die Ermordung des Befehlshabers der Revolutionsgarden, Qassem Soleimani, durch die USA ausgelöst wurde, möglicherweise noch nicht ausgestanden ist.
Präsident Donald Trump veröffentlichte am Wochenende einen Tweet zur Unterstützung der Demonstranten in Farsi und fügte hinzu: "TÖTEN SIE IHRE DEMONSTRANTEN NICHT" in einem separaten Tweet auf Englisch, der sich an das Regime richtet.
Die Rohölpreise scheinen allerdings anzudeuten, dass jegliche Spannung wegen einer möglichen Konfrontation tatsächlich vorbei ist. Um 12:15 MEZ lagen die US-Rohölfutures auf 59,04 USD das Fass, nachdem sie in der Nacht ein Monatstief von 58,71 USD das Fass erreicht hatten. Brent fiel um 0,1% auf 64,94 USD das Fass.
2. Wall Street vor gutem Handelsbeginn
Die US-Aktienmärkte werden sich angesichts der schwindenden globalen Sorgen über den Konflikt zwischen den USA und dem Iran und der Erwartung, dass das Handelsabkommen zwischen den USA und China am Mittwoch unterzeichnet wird, mit deutlichen Gewinnen starten.
Um 12:00 MEZ stand der Dow Futures um 127 Punkte oder 0,4% höher, der S&P 500 Futures stieg ebenfalls um 0,4%, während der Nasdaq 100 Futures mit 0,5% noch etwas stärker zulegte.
Da am Montag wenig an Daten oder Unternehmensergebnissen hereinkommen wird, bleibt dem Markt über einen schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag nachzudenken oder sich auf den Beginn der Gewinnsaison mit Ergebnissen von JPMorgan (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) am Dienstag vorzubereiten.
3. Währungen von Schwellenländern auf dem Weg nach oben, angeführt von China
Chinas Währung erreichte gegenüber dem Dollar den höchsten Stand in mehr als fünf Monaten, da sich der Konjunkturoptimismus vor der erwarteten Unterzeichnung des Phase-1-Handelsabkommens zwischen den USA und China am Mittwoch verstärkt hat.
Der offizielle Yuan-Kurs stieg auf 6,8883 US-Dollar, den höchsten Stand seit Ende Juli, als Präsident Donald Trump den Handelskrieg mit der Androhung neuer Importzölle abrupt eskalierte.
Die Entspannungen in den Handelsbeziehungen hat auch andere Währungen aus Schwellenländern auf bemerkenswerte Höchststände geschickt. Der russische Rubel war gegenüber dem Dollar so teuer wie in 20 Monaten nicht mehr. Die indonesische Rupie, die türkische Lira und die indische Rupie sind allesamt in der letzten Woche gegenüber der US-Währung um 1,4% bis 2,0% gestiegen, als der Ausblick zu Handel und Geopolitik besser wurde.
4. Britische Wirtschaft schrumpfte im November, gestiegene Hoffnungen auf Zinssenkung
Die britische Wirtschaft schrumpfte im November unerwartet vor den Parlamentswahlen, was die Erwartungen auf eine Zinssenkung durch die Bank of England festigte und das Pfund zum ersten Mal in diesem Jahr unter 1,30 USD fallen ließ.
Das Bruttoinlandsprodukt ging im November um 0,3% zurück und verfehlte damit die Prognosen auf eine Stagnation. Die Industrieproduktion und die Produktion im verarbeitenden Gewerbe schwächten sich ebenfalls ab. Die Daten zeigen, dass im Dezember ein Wachstum von 0,1% bis 0,2% erforderlich sein wird, um eine wirtschaftliche Schrumpfung im vierten Quartal insgesamt zu stoppen.
Während des Wochenendes hatte ein weiteres für die Geldpolitik verantwortliches Mitglied in der BoE, Gertjan Vlieghe, gesagt, dass sich die Argumente für eine Zinssenkung jetzt aufbauten. Vlieghes Äußerungen folgten auf ähnliche Äußerungen von BoE-Gouverneur Mark Carney und dem Mitglied des geldpolitischen Ausschusses Silvana Tenreyro in der vergangenen Woche.
5. Ford geht in China baden; Porsche (DE:PSHG_p) zieht davon
Ford Motor (NYSE: F) meldete erneut miese Absatzzahlen aus China, dem weltweit größten Automobilmarkt, und sagte, dass der Ausblick für 2020 noch schlechter sei. Die Verkäufe von Ford in China gingen im vergangenen Jahr um 26% zurück, auf weniger als die Hälfte der Verkäufe in 2016, dem Jahr mit dem höchsten Umsatz. Es wird erwartet, dass der lokale Markt in diesem Jahr weiter schrumpfen wird.
An anderer Stelle berichtete die Financial Times, dass Nissan (OTC:NSANY) die Notfallpläne für eine Scheidung von Frankreichs Renault (PA:RENA), seinem langfristigen Allianzpartner, forciert. Die Nachricht drückte die Renault-Aktie in Paris um über 2%.
Bessere Nachrichten gab es von Porsche (DE:PSHG_p), das zur Volkswagen-Gruppe gehört. Der weltweite Absatz sei um 10% auf 281.000 gestiegen, was vor allem auf die Nachfrage nach Cayenne- und Macan SUVs zurückzuführen sei. Der zur Jahresmitte eingeführte vollelektrische Taycan dürfte in diesem Jahr die Umsätze ebenfalls ankurbeln.