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VIRUS-TICKER-Bouffier - Müssen Corona-Demonstranten ernst nehmen

Veröffentlicht am 29.11.2020, 02:38

29. Nov (Reuters) - Es folgen aktuelle Entwicklungen rund um die Virus-Pandemie:

02.37 Uhr - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier spricht sich gegen eine Pauschalverurteilung von Protesten gegen die Corona-Maßnahmen aus. "Wir müssen die Corona-Demonstranten und ihre Sorgen ernst nehmen", sagt Bouffier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Viele werden von den Maßnahmen hart getroffen, und sie müssen eine Antwort bekommen, was wir warum tun. Wir haben kein Recht, jeden zu verurteilen, der jetzt auf die Straße geht." Der CDU-Vize ergänzt, es diene der Prävention, wenn der Verfassungsschutz bei den Protesten der Querdenken-Bewegung genau hinschaue. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland wird der Verfassungsschutz die Bewegung allerdings vorerst nicht förmlich zum Beobachtungsobjekt erklären. Das sei das Ergebnis einer Besprechung der Amtsleiter des Bundesamtes und der 16 Landesämter in der vergangenen Woche.

01.54 Uhr - Die Corona-Warn-App stößt einer Umfrage zufolge bei einer Mehrheit der Deutschen auf Skepsis. 51 Prozent halten die App nicht für ein geeignetes Mittel zur Eindämmung der Pandemie, wie die Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Funke Mediengruppe ergibt. 49 Prozent werten das Instrument dagegen als sinnvoll. Weitgehende Zustimmung gibt es bei der Maskenpflicht. 90 Prozent betrachten das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und an belebten Orten als hilfreich. 85 Prozent befürworten den Verzicht auf nicht notwendige Kontakte sowie auf berufliche und private Reisen.

01.12 Uhr - Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, hält die Ergebnisse des jüngsten Corona-Gipfels für nicht konsequent genug. Es sei riskant, dass die Lockerungen der Maßnahmen auch an Silvester gelten sollen, sagt sie der Zeitung "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht. "Vielleicht muss nach Weihnachten noch mehr zugemacht werden, damit die Infektionen wirklich sinken." Göring-Eckardt kritisiert, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hätten erneut keine klaren Regeln vereinbart. "Es muss Schluss sein mit dem Ausrufen ständig neuer Maßnahmen, auf die sich die Ministerpräsidenten alle paar Wochen nur mühsam verständigen können." Erforderlich sei vielmehr ein vom Bundestag beschlossenes "festes Regelwerk für ganz Deutschland". "Wir schlagen einen Stufenplan vor, mit dem klar ist, wann gelockert werden kann und wann verschärft werden muss", unterstreicht die Grünen-Politikerin.

00.10 Uhr - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht den Deutschen zu Beginn der Adventszeit Zuversicht in der Corona-Krise zu. "Die Fortschritte in der medizinischen Forschung geben Hoffnung, dass die Pandemie nicht dauerhaft unseren Alltag beherrschen wird", erklärt Steinmeier in einem Beitrag für die Zeitung "Bild am Sonntag". "Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen." Steinmeier ergänzt, die überwältigende Mehrheit der Deutschen zeige Rücksicht und Solidarität. Dies sei ermutigend.

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