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Experte zum Fischsterben: Wachstum toxischer Algen wohl Ursache

Veröffentlicht am 18.08.2022, 15:44
Aktualisiert 18.08.2022, 15:45

BERLIN (dpa-AFX) - Auf der Suche nach der Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder sieht ein weiterer Experte eine massive Vermehrung bestimmter Algen als entscheidenden Faktor. "Für mich stellt sich das relativ plausibel so dar, dass es zu dieser massiven Vermehrung von Algen gekommen ist - und im Zusammenhang ist die Abgabe von toxischen, von diesen Algen produzierten Substanzen gut dokumentiert", sagte Jörg Oehlmann, Leiter der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie an der Goethe-Universität Frankfurt, der dpa.

"Von diesen Toxinen wissen wir auch, dass sie schon bei recht niedrigen Konzentrationen derartiges Fischsterben verursachen können." Ob dies letztlich Blaualgen seien oder etwa die zuletzt in der Oder identifizierte giftige Algenart Prymnesium parvum bleibe aber erst noch zu klären, so Oehlmann. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei hatte mitgeteilt, diese Mikroalge sei in der Oder massenhaft nachgewiesen worden.

Das Phänomen des massenhaften Algenwachstums ist Oehlmann zufolge entweder auf die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung oder die menschengemachte Einführung bestimmter Substanzen zurückzuführen. "Wenn Phosphat eingeleitet wird, dann würde das sehr schön erklären, warum es dann plötzlich zu dieser massiven Vermehrung kommt", führte Oehlmann mit Blick auf das nachgewiesene rapide Algenwachstum in kürzester Zeit aus.

Die Ursachenforschung zu der Katastrophe durch Analyse der Stoffe in der Oder sei nun eine wahre Sisyphusarbeit, da etwa 350 000 Substanzen potenziell in einer Wasserprobe vorhanden sein könnten - und auch eine ausführliche Diagnostik nie alle abdecke. "Es kann Wochen dauern, bis man die dahinter steckende Substanz auch wirklich identifiziert hat und beim Namen nennen kann", sagte Oehlmann.

Der Ökotoxikologe stellte auch klar, dass die toxischen, vermeintlich von den Algen ausgehenden Wirkungen in der Oder nicht nur Wirbeltiere wie Fische, sondern auch wirbellose Organismen beträfen. "Wir haben es sicherlich nicht nur mit einem Sterben der Fische, sondern auch von Tieren wie Schnecken, Muscheln oder Krebse zu tun." Pflanzliche Organismen hingegen würden von diesen Algen-Toxinen eher nicht oder nur in deutlich geringerem Maße in Mitleidenschaft gezogen.

Für Menschen gelte weiterhin Vorsicht im Umfeld der betroffenen Gewässer - Oehlmann warnte wie viele weitere Experten strikt vorm Betreten. Eine akute Gefahr sieht er aber ganz konkret dann, wenn kontaminierte Lebensmittel verzehrt werden. "Aber auf die Idee, jetzt irgendwelche Organismen aus der Oder zu verzehren, dürfte hoffentlich gerade niemand kommen."

Problematisch sei zudem, dass viele der toten Fisch nicht aus dem Fluss geborgen werden könnten - denn die sich zersetzenden Kadaver führten zu einem erhöhten Ammoniak-Gehalt im Wasser, der wiederum giftig sei. "Meine Befürchtung ist einfach, dass die ökologischen Folgen dieses Fischsterbens in der Breite und auch in der Dauer der Zeit noch gar nicht richtig seriös abzuschätzen sind.

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