von Robert Zach
Investing.com - EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat am Mittwoch zusammen mit den EZB-Mitgliedern Fabio Panetta und Isabel Schnabel einen neuen Blogbeitrag veröffentlicht. Darin betonen sie, dass die Kapitalmarktunion (CMU) "entscheidend" für die Finanzierung der europäischen Erholung nach der Corona-Krise sei, da die jüngsten Anleiheemissionen der Europäischen Kommission in hohem Maße von "gut funktionierenden" Märkten abhängen.
"Um sich von der Pandemie zu erholen und das Wachstumspotenzial des Euroraums zu stärken, bedarf es eines neuen Anstoßes in Richtung des langfristigen Ziels, einen echten einheitlichen europäischen Kapitalmarkt zu schaffen, der tief integriert und hoch entwickelt ist", heißt es in dem Blogbeitrag. Darüber hinaus wird die Entwicklung der CMU positive Auswirkungen auf die größten Herausforderungen weltweit haben, wie Brexit, globale Handelsspannungen, Digitalisierung sowie den Prozess des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, versicherten die drei EZB-Vertreter.
"Fortschritte bei den Reformen in all diesen Bereichen sind angesichts der COVID-19-Pandemie besonders wichtig", schrieben die Notenbanker in dem Beitrag. Die Reformen könnten den Strukturwandel "erleichtern", der durch die Krise losgetreten wurde. Sie könnten außerdem den europäischen Aufschwung beschleunigen und das Wachstumspotenzial steigern, was auch die öffentlichen Finanzen stärken dürfte.
"Die COVID-19-Krise ist also ein Weckruf, um die Kapitalmarktunion zu stärken und die EU-Wirtschaft robuster und widerstandsfähiger zu machen", heißt es abschließend.