Investing.com - EZB-Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos sagte am Montag, er rechne mit einer "deutlichen Abwärtskorrektur" der Wirtschaftsprognosen für 2021.
De Cos zufolge sei dies auf die neuesten Entwicklungen im Hinblick auf die Pandemie und die globalen Lieferketten-Probleme zurückzuführen. Vor allem der letztgenannte Aspekt wirke sich negativ auf das Tempo der Erholung aus.
Die gegenwärtig hohe Inflationsrate werde auch in den kommenden Monaten erhöht bleiben, so das EZB-Mitglied. Allerdings stimmte er in den Chor der Zentralbanker ein, die die Inflation insgesamt als vorübergehend einstufen.
Die Jahresinflation der Eurozone stieg im September auf 3,4 %. So hoch stand die Inflation zuletzt im Jahr 2008.
Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank (EZB). Obwohl die Währungshüter viele Themen zu besprechen haben, erwarten die Analysten keine großen Überraschungen auf der Sitzung.
Die ING (AS:INGA) hat die bevorstehende Sitzung wie folgt kommentiert: "Nicht nur, dass die tatsächlichen Inflationsraten erneut über den EZB-Prognosen liegen, auch die höheren Energiepreise und die anhaltenden Spannungen in der Lieferkette machen der EZB das Leben schwer. Während der anhaltende Anstieg der Gesamtinflation - egal ob vorübergehend oder nicht - von den Falken als Argument für eine Verringerung der monatlichen Wertpapierkäufe - vorzugsweise auf der Dezember-Sitzung - ins Feld geführt werden dürfte, könnten die Tauben argumentieren, dass die höheren Energiepreise den privaten Verbrauch dämpfen und somit die Erholung des Euroraums hinauszögern werden, und vor einer verfrühten Rücknahme der geldpolitischen Maßnahmen warnen."