Investing.com - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält die Inflation im Euroraum für "unerwünscht hoch" und zieht daher eine schnellere Straffung der Geldpolitik und gegebenenfalls eine stärkere Anhebung der Leitzinsen in Betracht.
In ihrer Rede auf der Konferenz der EZB in Portugal sagte die Notenbankchefin, dass die Hauptursache für die rekordhohe Inflation "eine außergewöhnliche Reihe von externen Schocks" sei. Zu diesen Schocks zählte Lagarde die globalen Störungen in der Beschaffungskette und die russische Militäroperation in der Ukraine.
Lagarde bekräftigte außerdem, dass die Bank die Leitzinsen nach Juli voraussichtlich im September erneut anheben werde. "Wir werden diesen Weg der Normalisierung fortsetzen - und wir werden so weit gehen, wie es nötig ist, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei unserem Ziel von 2 Prozent stabilisiert".
Die Inflation im Euroraum ist so hoch wie nie zuvor. Die Teuerungsrate lag im Mai in der Staatengemeinschaft bei 8,1 Prozent.
Bei Bedarf könne die Notenbank mit Blick auf die September-Sitzung auch schneller und entschlossener handeln, "wenn sich die mittelfristigen Inflationsaussichten nicht verbessern oder verschlechtern", fügte sie hinzu.