Investing.com - EZB-Chefvolkswirt Philip Lane erklärte während eines Online-Seminars am Mittwoch, dass es "keine gute Idee" sei, einen geldpolitischen Kurs nur nach dem Volumen der Wertpapierkäufe zu beurteilen, sondern dass die "Persistenz" ein wesentlich effizienterer Ansatz sei.
"Wir sind zufrieden, dass unsere akkommodierende Geldpolitik die unterliegende Inflationsdynamik stärkt. Und mit der Zeit wird sie sich weiter verstärken. Wir verfolgen eine kohärente Politik".
Die EZB beschloss letzte Woche, die Anleihekäufe angesichts der sich bessernden Wirtschaftslage moderat zu reduzieren. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte, dass dies nicht als Entscheidung für ein Auslaufen der Stimulus-Maßnahmen zu werten sei. Den neuen Projektionen zufolge wird der derzeitige Inflationsschub wahrscheinlich nur vorübergehend sein. 2023 dürfte die Teuerung im Durchschnitt 1,5 Prozent betragen und damit deutlich unter dem 2 Prozent-Ziel der EZB liegen.
Im Hinblick auf die Inflation befasst sich die EZB mit einer Reihe von Inflationsmessgrößen, darunter dem BIP-Deflator. Lane plädierte zudem für eine überarbeitete Messgröße, die auch selbst genutztes Wohneigentum berücksichtigen würde.