Investing.com - Der spanische Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos erklärte am Mittwoch, dass der derzeitige Anstieg der Inflation in der Eurozone "größtenteils vorübergehend" sei.
Laut de Cos beobachte die EZB die Inflationsentwicklung "genau" und fügte hinzu, dass sie gegenwärtig keine Zweitrundeneffekte sehe. Sollten die Inflationsraten jedoch weiter steigen, so habe die Zentralbank die nötigen Instrumente, um dagegen vorzugehen.
Die Bemerkungen von de Cos decken sich mit vorangegangenen Äußerungen aus den Reihen der EZB, und obwohl die EZB ihre Inflationsprognose nach oben korrigiert hat, betonte der spanische Notenbankchef, dass die Inflation mittelfristig "deutlich unter" dem Zielwert von 2 Prozent bleiben werde.
Vorläufigen Schätzungen zufolge stiegen die Preise in der Eurozone im vergangenen Monat um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lagen damit zum ersten Mal seit 10 Jahren deutlich über dem 2 Prozent-Ziel der EZB.
Auf ihrer letzten Sitzung beschloss die EZB eine moderate Reduzierung ihrer Anleihekäufe ab dem vierten Quartal und hob gleichzeitig ihre Inflationsprognosen an. Dabei handelte es sich lediglich um eine "Rekalibrierung" und nicht um ein "Tapering"; schließlich betraf die Änderung das Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) und nicht das Asset Purchase Program (APP). Die Notenbanker hoben außerdem die Wachstumsprognose für 2021 an, senkten aber die BIP-Prognose für 2022 um 0,1 Prozent.