Investing.com - Die Europäische Zentralbank (EZB) stellte in ihrem Sitzungsprotokoll eine "deutliche Verbesserung" der Inflationsaussichten im Laufe des Jahres fest. Die im Rahmen der EZB-Sitzung im September erstellten Inflationsprojektionen wurden nach oben korrigiert, was auf die Existenz "von Aufwärtsrisiken hindeutet". Die europäische Währungsbehörde bekräftigte jedoch, dass der Anstieg größtenteils auf "vorübergehende Faktoren zurückzuführen ist, die mittelfristig abklingen und keine Straffung der Politik erfordern".
Die Bank bestätigte, dass die anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen und die sich leicht verbesserten mittelfristigen Inflationsaussichten es ihr erlauben würden, "das Tempo der Käufe im Rahmen des PEPP moderat zu verringern". Die EZB betonte jedoch auch, dass es sich bei der Entscheidung um eine Rekalibrierung des Programms als Reaktion auf die aktuellen Bedingungen handele und nicht um eine Drosselung oder ein Ende der Ankäufe von Vermögenswerten im Rahmen des PEPP.
Die EZB wies außerdem darauf hin, dass das Programm flexibel bleiben werde und die Möglichkeit biete, "auf kurzfristige Schocks zu reagieren, die einen Aufwärtsdruck auf die Leitzinsen ausüben, oder aber auch das Tempo der Ankäufe zu verringern, wenn die günstigen Bedingungen mit einem noch niedrigeren Tempo aufrechterhalten werden könnten."
Gestern hatte Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit informierte Personen berichtet, dass die Europäische Zentralbank ein neues Anleihekaufprogramm prüft, das mögliche Marktturbulenzen verhindern soll, sobald die Pandemie-Notfallkäufe der Währungsbehörde im nächsten Jahr auslaufen.
Eine endgültige Entscheidung dazu sei aber noch nicht gefallen, so die Personen.
Vizepräsident Luis de Guindos sagte am Montag, die EZB werde auf ihrer letzten Ratssitzung des Jahres entscheiden, "welche Alternativen es zu diesem Programm gibt" - "falls überhaupt Alternativen erforderlich sind".