Investing.com - Der sprunghafte Anstieg der Jahresteuerung in Großbritannien auf den höchsten Stand seit neun Jahren sei wahrscheinlich nur vorübergehend, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Mittwoch gegenüber BBC Radio.
Im August lag die jährliche Verbraucherpreisinflation bei 3,2 Prozent und war damit so hoch wie seit März 2012 nicht mehr, zuvor war sie im Juli auf 2 Prozent gesunken. Ökonomen hatten laut Bloomberg-Daten mit einem Anstieg auf 2,9 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich lag die Teuerung im August bei 0,7 Prozent, wie das ONS mitteilte, nachdem sie im Juli praktisch unverändert geblieben war. Ökonomen hatten mit einer Rate von 0,5 Prozent gerechnet.
Nach Angaben der britischen Statistikbehörde ONS haben vor allem die Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Restaurants und Hotels sowie im Verkehrswesen zu diesem Schub beigetragen. Steigende Kraftstoffpreise waren der Hauptfaktor, der die Transportkosten in die Höhe trieb.
Allerdings mahnte die Behörde zur Vorsicht. Es sollte nicht zu viel in die August-Zahlen hineininterpretiert werden. Ein Faktor, der die Inflation im Jahresvergleich in die Höhe trieb, war laut der Statistikbehörde die Tatsache, dass die Lebensmittelpreise im Vergleichsmonat August 2020 aufgrund der staatlichen Zuschüsse für Mahlzeiten außer Haus ("eat out to help out") stark gesunken waren.
"Ich halte es für einen vorübergehenden Anstieg", so Javid und erklärte, dass derzeit "weltweit" Inflationsschübe zu beobachten seien.
Vor seinem aktuellen Amt war Javid von 2019 bis 2020 britischer Schatzkanzler.