Investing.com - Die Federal Reserve (Fed) werde bei Bedarf mit all ihren Möglichkeiten reagieren, "wenn eine anhaltend höhere Inflation zu einem ernsthaften Problem werden sollte", hieß es am Montag in den vorbereiteten Ausführungen des Fed-Chefs Jerome Powell.
Demnach wird Powell, der am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats sprechen wird, vor länger als erwarteten Störungen aufgrund von Engpässen in der Lieferkette in einigen Wirtschaftssektoren im Zuge der wirtschaftlichen Öffnung warnen.
Trotz dieser Entwicklung würden die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung mit der Zeit "nachlassen" und die Inflation wieder in Richtung des Fed-Ziels von 2 % lenken, erklärte er.
Die US-Notenbank hielt vergangene Woche zwar vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest, steuert aber auf eine weniger großzügige Haltung zu. Die Fed beließ den Leitzins zunächst in der niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie die Zentralbank am vergangenen Mittwoch mitteilte. Außerdem wird sie ihre Wertpapierkäufe im Wert von 120 Milliarden Dollar monatlich vorerst fortsetzen.
Die Fed signalisierte jedoch, dass die Käufe bald zurückgeführt werden könnten (Tapering). "Wenn sich die Entwicklung im Großen und Ganzen wie erwartet fortsetzt, ist der Ausschuss der Ansicht, dass eine Drosselung des Tempos der Anleihekäufe bald gerechtfertigt sein könnte", erklärte die Fed. Die Wirtschaft nähere sich den Zielen der Zentralbank an. Die Inflation sei in letzter Zeit hoch gewesen, während sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt von der Pandemie erholt hätten.
Darüber hinaus signalisierten die Dot Plots der US-Notenbanker nun die erste Zinserhöhung im Jahr 2022, statt wie bisher 2023.