NEW YORK (dpa-AFX) - Die auffällige Männerdominanz bei der Rednerabfolge der UN-Generaldebatte in New York hat bei den Vereinten Nationen die Debatte über fehlende Geschlechtergerechtigkeit erneut angefacht. Rund sechs Stunden nach Veranstaltungsbeginn und nach 15 Männern auf dem Podium trat am Dienstag mit der ungarischen Präsidentin Katalin Novak die erste Frau in New York ans Rednerpult. Insgesamt waren unter den rund 35 für Dienstag angekündigten Rednern drei Frauen, unter den knapp 40 für Mittwoch angekündigten vier.
"Nur vier Frauen haben unser Gründungsdokument unterzeichnet", sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner Auftaktansprache. "Ein Blick durch diesen Raum zeigt, dass sich nicht genug verändert hat." Geschlechtergerechtigkeit sei die Lösung für viele Probleme der Welt, sagte Guterres weiter. "Sie ist kein Gefallen für Frauen, sondern fundamental dafür, eine bessere Zukunft für alle sicherzustellen."
Auch mehrere andere Redner sprachen das Thema an. "Es sollte uns alle besorgen, dass die Mehrheit der Menschen, die in diesem Versammlungsraum sitzen, Männer sind", sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bei seiner Ansprache während der Generaldebatte. "Die Frage, die wir stellen müssen: Wo sind die Frauen dieser Welt? Die Frauen der Welt haben ein Recht, hier zu sein und die Ansichten der Frauen der Welt zu vertreten." Seine Delegation bestehe diesmal nur aus Frauen, sagte Ramaphosa weiter.